Telematikinfrastruktur

TI-Erstausrüstung: Noventi geht für Apotheker in Vorleistung

Berlin - 17.02.2020, 06:59 Uhr

Schon auf dem Stand der Noventi bei der Expopharm 2019 ging es viel um die Telematikinfrastruktur. Jetzt legt der Konzern den Apothekern ein erstes Angebot vor. (s / Foto: Schelbert)

Schon auf dem Stand der Noventi bei der Expopharm 2019 ging es viel um die Telematikinfrastruktur. Jetzt legt der Konzern den Apothekern ein erstes Angebot vor. (s / Foto: Schelbert)


Was ist mit den laufenden Kosten?

Diese Erstattung hatten zuvor der Deutsche Apothekerverband und der GKV-Spitzenverband ausgehandelt. Dem TI-Vertrag zufolge können die Apotheker für ein „Erstausstattungsbundle“ 1.362 Euro abrechnen. Damit abgedeckt werden die Kosten für den Konnektor, zwei Kartenterminals sowie eine SMC-B-Karte. Außerdem erhalten die Inhaber eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 1.280 Euro – unter anderem für Schulungen und sonstige Abwicklungsaufwände. Somit liegt die Noventi mit ihrem Ersteinrichtungspreis leicht über der Kassenzahlung. Allerdings ist im Noventi-Paket die Beantragung der oben genannten Karten sowie ein Vor-Ort-Service enthalten, zudem „schenkt“ die Noventi den Apothekern in ihrem Paket noch die Nutzung der Vorbestell-Plattform „Call my Apo“.

Es gibt weitere, regelmäßige Ausgaben

Neben den einmaligen Einrichtungskosten entstehen allerdings noch regelmäßige Ausgaben für die fortlaufende TI-Nutzung. Die Apotheker können nämlich einmal in fünf Jahren rund 378 Euro als Betriebskostenpauschale für die Verwendung der SMC-B-Karte abrechnen. Ebenfalls alle fünf Jahre können 449 Euro für die Verwendung des HBA abgerechnet werden. Hinzu kommt eine weitere Betriebskostenpauschale, die die Apotheker sogar quartalsweise in Rechnung stellen können – unter anderem für den Zugang zur TI über VPN, den Betrieb des Konnektoren sowie der Kartenlesegeräte. Sie beträgt 210 Euro.

Mehr zum Thema

Die CompuGroup Medical (CGM) hatte dazu beispielsweise angegeben, dass für den laufenden Betrieb des CGM-Pakets 70 Euro monatlich anfallen. Darin enthalten sei die Servicegebühr für den förderfähigen E-Health-Konnektor „KoCoBox MED+“ inklusive des anstehenden E-Health-Upgrades NFDM/eMP sowie die Servicegebühr für den VPN-Zugangsdienst. Weiterhin soll bei CGM die laufende Förderung des Betriebs für Apotheken von aktuell 210 Euro je Quartal gemäß Finanzierungsvereinbarung zwischen DAV und GKV-Spitzenverband vollständig abgedeckt sein. Allerdings benötige jede Apotheke zusätzlich eine Softwareerweiterung des jeweiligen individuell im Einsatz befindlichen Apothekensoftwaresystems, um die mit der TI und durch den Konnektor nutzbaren Anwendungen wie VSDM, NFDM oder eMP bedienen zu können. Hier haben die Softwarehäuser (zum Beispiel CGM Lauer, Pharmatechnik, Awinta, ADG, et cetera) unterschiedliche Preis- und Lizenzmodelle.

Nach Informationen von DAZ.online will Noventi  ebenfalls 70 Euro pro Monat berechnen – für die Wartung, den Support und Updates. Dieser Betrag soll allerdings kostendeckend sein für einen Konnektor und zwei Kartenterminals. Awinta-Kunden müssen zudem weitere 29 Euro pro Monat für die Anbindung an die Warenwirtschaft ausgeben.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


2 Kommentare

? ein wenig hilflos

von Karl Friedrich Müller am 17.02.2020 um 9:21 Uhr

warum soll ich bei Noventi bestellen, wenn ich eine Hard und Software von z.B- Lauer habe? Und auch noch so pauschal?
Passt das dann in meine Anlage? Muss das nicht in die Software eingebunden werden? Muss das nicht vor Ort geklärt werden? Ist ei nicht egal, wo ich die Karten bestelle?
Hätte man sich auch hier nicht auf EIN Model einigen können? Warum immer so kompliziert?
Ich werde jedenfalls bei meinem Softwareanbieter bestellen. Dann kann sich auch keiner rausreden, wenn nix klappt und den anderen verantwortlich machen.
Das ist der letzte Dreck, den zudem niemand braucht, außer Spahn und seine "Freunde" von den Datenkraken und Versendern.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Wieviel..

von Michael Weigand am 17.02.2020 um 8:22 Uhr

...spare ich eigentlich bei den monatlichen Abrechnungsgebühren für die Rezepteinreichung? Immerhin bekommt Noventi dann die Rezepte schon digital verarbeitet und muss selbst nicht mehr scannen und nachbearbeiten...Ich höre immer Kosten, Kosten....wo sparen wir an Gebühren???

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.