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BAH-Diskussionsrunde zur Versorgungssicherheit
Hennrich: „Das Logistiksystem des Großhandels ist absurd“
Tiefere Lagerhaltung und Exportbeschränkungen
Weitere Maßnahmen, die derzeit noch kontrovers diskutiert werden, sind die erweiterte Lagerhaltung für Großhändler und Pharmaunternehmen sowie Exportbeschränkungen. Im Gespräch ist etwa, die derzeit für zwei Wochen vorgesehene Lagerhaltungsfrist (§ 52b AMG) auf sechs Wochen auszudehnen – jedenfalls für versorgungsrelevante Produkte, erklärte Hennrich. Alles unmittelbar scharfzustellen ist aus seiner Sicht nicht möglich. Der CDU-Politiker stellte in diesem Zusammenhang auch das derzeitige Geschäftsmodell vollversorgender Großhändler infrage. Er hat kein Verständnis, wenn die Grossisten es sich erlauben können, mehrmals täglich Apotheken zu beliefern. Diese Investitionen sollten sie eher in die Bevorratung stecken, findet er. Aus seiner Sicht ist das Logistiksystem der Großhändler schlicht „absurd“.
Was etwaige Exportbeschränkungen für Arzneimittel betrifft, erklärte Hennrich, dass dies nur die Ultima Ratio für einzelne Produkte sein könne. Eine entsprechende Regelung müsse man „eher mit dem Florett als mit dem Säbel gestalten“.
Für den vollsortierten Großhandel meldete sich Phagro-Geschäftsführer Thomas Porstner zu Wort. Er warnte vor pauschalen Regelungen. Die bisherigen Einzelfalllösungen, die etwa der Jour Fixe am BfArM gefunden habe, hätten sich bewährt. Eine generell sechswöchige Lagerfrist könne dagegen wenig helfen, sondern verursache vor allem Mehrkosten. Verständnis hat Porstner hingegen grundsätzlich für den Plan, die Großhändler einzubeziehen, wenn es um die Schaffung von mehr Transparenz geht. Die vollsortierten Großhändler seien bereit, hier ihren Beitrag zu leisten und Daten entsprechend aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen. Allerdings erinnerte er daran, dass die Lieferkette komplex ist. Es gebe auch zahlreiche Spezial-Großhändler sowie sonstige Unternehmen mit Großhandelserlaubnis. Auch hier müssten die Daten konsequenterweise abgefragt werden.
BMG hat auch den Parallelhandel im Blick
Abschließend meldete sich auch Thomas Müller, Abteilungsleiter im Bundesgesundheitsministerium und zuständig für Arzneimittel, zu Wort. Er erklärte, dass eine sichere Lieferkette eines von drei Themen sei, die Minister Jens Spahn im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft einbringen wolle – neben Krebs und dem digitalen Datenraum Europa. Man werde über mögliche neue Kriterien zum Vergaberecht sprechen und auch über den Parallelhandel. Es sei unrealistisch letzteren ganz auszuschließen. Es handele sich hier um eine Grundfreiheit. Allerdings handele es sich bei Arzneimitteln eben um ein besonderes Gut, sodass diese Art von Handel in Europa in Teilbereichen kontraproduktiv sein könnte.
11 Kommentare
Bevorratung
von IA am 07.02.2020 um 22:41 Uhr
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Absurd...
von R. Lachenmaier am 06.02.2020 um 9:46 Uhr
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Was habt ihr geraucht?
von Rainer W. am 06.02.2020 um 9:43 Uhr
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AW: Nachtrag
von Rainer W. am 06.02.2020 um 9:46 Uhr
Lagerkapazität iverschieben
von Kleiner Apotheker am 06.02.2020 um 8:34 Uhr
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kompasslos
von Thomas Kerlag am 06.02.2020 um 7:24 Uhr
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Wir sind es leid, Herr Hennrich!
von Uwe Hansmann am 05.02.2020 um 19:30 Uhr
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AW: Wir sind es leid, Herr Hennrich
von Michael Zeimke am 06.02.2020 um 10:24 Uhr
Hennrich
von Conny am 05.02.2020 um 17:02 Uhr
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AW: Hennrich
von Frank ebert am 06.02.2020 um 9:51 Uhr
Logistiksystem GH
von Roland Mückschel am 05.02.2020 um 16:58 Uhr
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