- DAZ.online
- News
- Pharmazie
- Warum Venlafaxin nicht ...
Lieferengpass bei Venlafaxin (Teil 2 von 3)
Warum Venlafaxin nicht einfach zu ersetzen ist
Venlafaxin das häufigste und günstigste SNRI
Venlafaxin wird aus der Gruppe der SNRI am häufigsten eingesetzt. 2018 waren es laut Arzneiverordnungsreport 200,7 Millionen definierte Tagesdosen (DDD=defined daily dose), bei Duloxetin waren es 79,4 Millionen DDD und bei Milnacipran lediglich 3,4 Millionen DDD. Wobei vor allem Milnacipran (einziges Präparat in Deutschland: Milnaneurax®) auf dem Vormarsch ist. 2018 wurden 43,4 Prozent mehr DDD verordnet als noch 2017.
Allerdings kostet die Tagesdosis von Milnacipran 1,65 Euro, bei Duloxetin im Mittel 1,19 Euro und bei Venlafaxin nur 40 Cent.
Mehr zum Thema
Lieferengpass bei Antidepressivum
Venlafaxin ist knapp – welche Alternativen gibt es?
Lieferengpass bei Venlafaxin (Teil 1 von 3)
Wechsel zwischen Antidepressiva: selbst bei Nichtansprechen keine erste Wahl
Unterschiedliche Einsatzgebiete
Die einzelnen Wirkstoffe unterscheiden sich zudem in den zugelassenen, den erlaubten, Einsatzgebieten (Indikation). Venlafaxin darf am breitesten verordnet werden: Venlafaxin mit verzögerter Freisetzung (retardiert) wird eingesetzt zur Behandlung von Episoden einer Major Depression (schwere Depression), Rezidivprophylaxe von Episoden einer Major Depression, zur Behandlung der generalisierten Angststörung und der sozialen Angststörung sowie zur Behandlung der Panikstörung, mit oder ohne Agoraphobie (Platzangst). Die schnellfreisetzenden Tabletten sind lediglich indiziert zur Behandlung von Episoden einer Major Depression und zur Vorbeugung des Wiederauftretens neuer depressiver Episoden (Rezidivprophylaxe).
Duloxetin wird in den Stärken mit 30 mg und 60 mg eingesetzt zur Behandlung von depressiven Erkrankungen (Major Depression) und Schmerzen bei diabetischer Polyneuropathie und bei der generalisierten Angststörung.
(Daneben finden die Stärken 20 mg und 40 mg Duloxetin Anwendung bei Frauen mit mittelschwerer bis schwerer Belastungs(harn)inkontinenz). Milnacipran ist lediglich zugelassen zur Behandlung von Episoden einer Major Depression bei Erwachsenen.
Alle Wirkstoffe dürfen laut Zulassung nur bei Erwachsenen eingesetzt werden.
4 Kommentare
SNRI hin oder her
von al77 am 08.01.2020 um 23:59 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Venlafaxin Mangel Körperverletzung
von Silke am 07.01.2020 um 14:53 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Problementsorgung durch deutsche Politik und Bürokraten
von ratatosk am 07.01.2020 um 14:33 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Lieferengpass
von Florian am 06.01.2020 um 2:02 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.