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Wirtschaftsministerium
Union diskutiert über Lockerung der Bonpflicht
Ab dem 1. Januar 2020 gilt die sogenannte „Bonpflicht“. Schon vor einigen Jahren wurden Regelungen beschlossen, die Manipulationen an elektronischen Kassen zulasten des Fiskus verhindern sollen und nun nach und nach in Kraft treten. Offenbar merkt insbesondere die Union jetzt aber, dass man damals übers Ziel hinaus geschossen ist. Denn vor allem die Wirtschaftspolitiker von CDU/CSU denken jetzt laut über eine Entschärfung der Bonpflicht für den Einzelhandel nach. Ob davon auch Apotheker profitieren würden, ist aber noch völlig unklar.
Union und SPD beschlossen Ende 2016 das „Gesetz zum Schutz vor Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen“. Ziel des Gesetzes: Den Steuerbehörden soll kein Geld mehr durch manipulierte Kassensysteme entgehen. Die dort enthaltenen Neuregelungen sind seitdem nach und nach in Kraft getreten, im vergangenen Jahr kam beispielsweise die Kassennachschau. Ab 1. Januar 2020 gilt dann die Bonpflicht für alle Steuerpflichtigen, die computergestützte Kassensysteme oder Registrierkassen nutzen – also auch für Apotheken. Für jeden Geschäftsvorfall muss dem Apothekenkunden künftig ein Bon ausgedruckt oder auf elektronischem Weg in einem standardisierten Format geschickt werden.
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Doch nun ist man insbesondere in der Union offenbar der Meinung, dass man von den selbst beschlossenen Regelungen zumindest teilweise wieder abweichen sollte. Nach Informationen von DAZ.online hat Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) das Thema kürzlich in der Fraktionssitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion aufgegriffen. Dem Vernehmen nach ging es um das eindrückliche Bild eines Bäckers, der unzählige Bons auf dem Boden seiner Bäckerei verteilte und das Foto im Internet teilte. Altmaier soll zugesichert haben, dass man sich die Neuregelungen im Wirtschaftsministerium derzeit noch einmal anschaue.
Auch die Nachrichtenagentur dpa berichtete am gestrigen Dienstag, dass eine Sprecherin des Bundesministeriums für Wirtschaft (BMWi) bestätigt habe, dass man die Verpflichtung „wieder aus dem Gesetz streichen“ wolle. Dies diene dem Umweltschutz, da eine Papierverschwendung verhindert werde, und vermeide hohe Bürokratiekosten. Minister Altmaier sei mit Finanzminister Olaf Scholz (SPD) im Gespräch.
Dass man der Bonpflicht im Wirtschaftsministerium nicht nur positiv entgegenblickt, bestätigte auch Thomas Bareiß (CDU), parlamentarischer Staatssekretär im BMWi, gegenüber dem „Handelsblatt“. „Darüber muss sicher noch gesprochen werden“, sagte Bareiß. Er sei schon 2016 „kritisch“ gewesen. CDU/CSU hätten damals nur zustimmen können, „weil man Betrieben eine weitgehende Möglichkeit der Befreiung eingeräumt hat“, sagte Bareiß. Allerdings: „Anscheinend wurde diese Befreiungs- und Vereinfachungsmöglichkeit weitgehend vom Finanzminister im Zuge der Gesetzesumsetzung eingestampft.“ Darüber müsse in der Koalition gesprochen werden, so der CDU-Politiker im Handelsblatt.
2 Kommentare
Cui bono
von Andreas B am 12.12.2019 um 15:10 Uhr
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Bon
von Conny am 11.12.2019 um 12:53 Uhr
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