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Bei der vom Deutschen Apothekerverband konzipierten Web-App für das E-Rezept geht es voran: Der DAV teilte am gestrigen Donnerstag mit, dass die 17 Landesapothekerverbände einen Treuhandvertrag unterschrieben haben, in dem es unter anderem um die Finanzierung der DAV-App geht. Außerdem wurde beim E-Rezept-Projekt in Berlin nun das erste E-Rezept mit der DAV-App verschickt – bis zum Jahresende sollen 40 Apotheken in das Pilotprojekt eingebunden sein.
Der DAV hat es sich zum Ziel gesetzt, die Basis-Anwendung für die spätere flächendeckende Einführung des E-Rezeptes zur Verfügung zu stellen. Dafür wurde in der ABDA in den vergangenen Monaten unter Hochdruck an der DAV-App gebastelt – eine Web-basierte Anwendung, in der die Kunden aus einer Liste eine Apotheke auswählen können, bei der sie ihr Rezept einreichen oder eine Vorbestellung aufgeben. Immer wieder betonten die Funktionäre der ABDA und des DAV dabei, dass der Verordnungprozess für das E-Rezept werbe- und diskriminierungsfrei sein müsse – also ohne jegliche Steuerungseinflüsse.
Im September gründeten die 17 Landesapothekerverbände daher eine neue gemeinnützige Gesellschaft (gGmbH) für den Betrieb der DAV-WebApp. Das Besondere an einer gGmbH: Im Gegensatz zu einer „normalen“ GmbH erfüllt eine gGmbH einen gemeinnützigen Zweck, ihre Gewinne werden nicht wie bei der GmbH an die Gesellschafter ausgeschüttet, sondern ausschließlich für den angegebenen gemeinnützigen Zweck verwendet. Nun musste noch geklärt werden, wie sich dieses Konstrukt finanziert. Dazu heißt es in einer Mitteilung des DAV: „Abgeschlossen wurde ein Treuhandvertrag, bei dem der DAV als Treuhänder und die 17 Landesapothekerverbände als Treugeber fungieren. Die Treuhandkonstruktion wird eine Gesellschaft tragen und finanzieren, die den Betrieb der DAV-WebApp und der dafür notwendigen Infrastruktur dauerhaft sicherstellt.“
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Zur Höhe der jährlichen Ausgaben teilte der DAV nichts mit. DAV-Chef Fritz Becker sagte dazu: „Mit einem Vertragsschluss zwischen DAV und den 17 Landesapothekerverbänden haben wir jetzt auch eine solide organisatorische Basis. Sie unterstreicht, dass wir eine gemeinschaftliche Lösung umsetzen. Anders als bei anderen E-Rezept-Initiativen sind auch keine kommerziellen Interessen am Werk, Patienten werden nicht gesteuert.“
Berlin: 40 Apotheken bis Ende 2019
Der DAV teilte zudem mit, dass schon am vergangenen Freitag das erste E-Rezept im Berliner Modellprojekt eingelöst wurde. Zur Erinnerung: DAZ.online hatte kürzlich berichtet, dass das Projekt in drei Phasen eingeteilt ist, wobei derzeit drei Arztpraxen und zehn Apotheken in der Nähe dieser Praxen beteiligt sind. Die technische Infrastruktur dahinter hat die ABDA-Tochter NGDA gebaut, die auch im GERDA-Projekt maßgeblich involviert ist.
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Der Verband teilte auch mit, dass „spätestens“ bis zum Jahresende bis zu 40 Apotheken und bis zu 15 Arztpraxen in Berlin technisch in der Lage sein werden, E-Rezepte zu verarbeiten. Der Teilnehmerkreis werde kontinuierlich erweitert. Das Projekt wird vom Bundesgesundheitsministerium unterstützt. Nach Informationen von DAZ.online ist es das erklärte Ziel, das E-Rezept-Modell im kommenden Jahr für alle Ärzte und Apotheken in Berlin zur Verfügung zu stellen. Zum weiteren Fortgang des Projektes sagt DAV-Chef Becker: „Es geht jetzt um zwei Dinge: Wir wollen möglichst schnell Praxiserfahrung im Projekt sammeln. Und wir werden die Minderheit an Apotheken, die sich noch nicht für die DAV-WebApp registriert haben, ebenfalls an Bord holen, damit wir eine komplett flächendeckende bundesweite Lösung bekommen.“
Becker bezieht sich dabei auf den Aufruf seines Verbandes an die Apotheker, die DAV-App zu unterstützen. Seit dem Frühjahr, als die Anwendung vorgestellt wurde, können sich Apotheker auf der Seite der DAV-App registrieren und ihre Teilnahme und Unterstützung somit kundtun. Becker dazu: „Patienten brauchen in Zukunft eine einheitliche und praktische Lösung zum Handling des E-Rezeptes. Die DAV-WebApp ist diese Lösung. Über 12.000 Apotheken haben sich bereits dafür registriert. Und in Berlin haben wir am Freitag im ersten Praxistest den Beweis geführt, dass die Anwendung funktioniert und einsatzreif ist.“
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