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Fieber bei Kindern – senken oder nicht?
Fieber mit kompliziertem Verlauf
Alle genannten Maßnahmen lindern nur die Beschwerden. Fiebersenkung ist somit kein Ersatz für eine Untersuchung durch einen Kinder- oder Jugendarzt, schreibt die DGKJ: Ein (erneuter) Arztbesuch ist unverzichtbar, wenn
- Das Kind berührungsempfindlich ist,
- schrill schreit oder
- den Eltern insgesamt verändert und schwer krank vorkommt.
Früher wurde oft geraten, bei Kindern, die zu Fieberkrämpfen neigen, schon frühzeitig den Einsatz von fiebersenkenden Medikamenten zu erwägen. Dies wird heute nicht mehr empfohlen, da nachgewiesen sei, dass die frühe Fiebersenkung entgegen der Erwartung nicht die Entstehung von Fieberkrämpfen verhindert, schreibt die DGKJ. Krampfanfälle sollen häufig im Fieberanstieg auftreten und deshalb nicht vorherzusehen sein.
In der KiGGS Welle 2 (Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland) liegt die Lebenszeitprävalenz von Fieberkrämpfen für drei- bis sechsjährige Kinder mit 5,4 Prozent im oberen Bereich der für Westeuropa aus anderen Studien berichteten Prävalenz. Im älteren Kindes- und Jugendalter sollen Fieberkrämpfe nur noch selten auftreten. KiGGS definiert Fieberkrämpfe dabei so:
Ein Fieberkrampf ist ein epileptischer Anfall nach dem ersten Lebensmonat, der in Verbindung mit einer fieberhaften Erkrankung meist bei Körpertemperaturen >38 °C auftritt, sofern die Erkrankung nicht durch eine Infektion des zentralen Nervensystems verursacht ist. Anfälle symptomatischen Ursprungs (z. B. durch Hypoglykämie, Elektrolytstörung, Hirntumor) und vorausgehende Neugeborenenanfälle oder fieberfreie Anfälle werden nicht als Fieberkrampf gewertet. Fieberkrämpfe sind die häufigste Form epileptischer Krampfanfälle und ereignen sich meist im Alter von 6 Monaten bis 6 Jahren, am häufigsten treten sie um den 18. Lebensmonat auf.“
Zum Thema Fieberkrämpfe hat die DGKJ eine separate Elterninformation herausgegeben.
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Im besten und häufigsten Fall ist Fieber also harmlos. Mit klinischer Untersuchung und Urintestung sollen rund 90 Prozent aller Fieberzustände erklärt (Mittelohrentzündung, Mandelentzündung, Bronchitis, Magen-Darm-Infektion usw.) und auch gezielt behandelt werden können. Bei den meisten liege eine Virusinfektion zugrunde, sodass in den wenigsten Fällen eine antibiotische Behandlung notwendig ist, schreibt die DGKJ außerdem.
In seltenen Fällen kann das Fieber aber auch nicht auf eine Infektionskrankheit zurückgeführt werden. Dieser Fall bedarf dann einer gezielten Abklärung mit pädiatrischen Spezialisten.
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