Für mehr Regelmäßigkeit und Planbarkeit

Shingrix künftig monatlich in begrenzten Mengen

Stuttgart - 11.10.2019, 17:45 Uhr

GSK will nun monatlich begrenzte Mengen Shingrix zur Verfügung stellen, um so für mehr Regelmäßigkeit zu sorgen. (c / Foto: imago images / Ralph Peters)

GSK will nun monatlich begrenzte Mengen Shingrix zur Verfügung stellen, um so für mehr Regelmäßigkeit zu sorgen. (c / Foto: imago images / Ralph Peters)


Die Nachfrage nach Shingrix, dem Impfstoff gegen Gürtelrose, bleibt unverändert hoch – nach Einschätzung des Herstellers GSK wird sie auch in den kommenden Monaten höher sein als das Angebot. Die nächste Lieferung der 10er-Packungen wird Mitte Oktober erwartet, die 1er Ende des Jahres. Künftig will GSK monatlich begrenzte Mengen zur Verfügung stellen, um für mehr Regelmäßigkeit zu sorgen. Außerdem kann Shingrix nun deutschlandweit über den Sprechstundenbedarf (SSB) verschrieben werden.

Seit Mai ist der adjuvantierte Herpes-Zoster-Totimpfstoff Shingrix® für bestimmte Patienten Kassenleistung – und seitdem gibt es eigentlich Lieferprobleme. Grund soll die hohe Nachfrage sein. Mittlerweile kann Shingrix® in der 10er-Packung auch in allen KV-Bezirken über den Sprechstundenbedarf (SSB) bezogen werden – mit Rheinland-Pfalz und Hessen haben nun die letzten beiden KVen in Deutschland ihre Impfvereinbarung für die Verordnung über SSB getroffen. Somit ist die bisherige Vorgehensweise hinfällig, den Impfstoff nach dem Kostenerstattungsprinzip per Einzelverordnung auf den Patientennamen zu verordnen. Zudem sind die Ärzte in Rheinland-Pfalz von Regressforderungen zur Shingrix®-Verordnung befreit, was sicher auch nicht zu einem Abflauen der Nachfrage beiträgt. GSK geht davon aus, dass die Nachfrage in den kommenden Monaten auch weiterhin größer sein wird als das Angebot.

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Produktionskapazitäten derzeit voll ausgelastet

Laut dem Hersteller sind die Produktionskapazitäten derzeit voll ausgelastet. Auch in den USA und Kanada könne aktuell die Nachfrage nur eingeschränkt bedient werden, heißt es in einer Mitteilung. In diesen Ländern hätten die Behörden deutlich breitere Impfempfehlungen abgegeben als von GSK erwartet – so sollen beispielsweise in den USA alle mit Zostavax® geimpften Menschen mit Shingrix® nachgeimpft werden. Die tatsächliche Kohortengröße als Grundlage für den Impfstoffbedarf sei also erst planbar mit einer finalen Empfehlung im jeweiligen Land. Dies mache eine realistische Bedarfsberechnung im Voraus sehr schwierig, versucht das Unternehmen die Engpässen zu erklären.

Wann kommt die nächste Lieferung?

Immerhin kann die Firma nach eigener Aussage ab sofort zusätzliche Ware für den deutschen Markt zur Verfügung stellen, um die hohe Nachfrage besser zu bedienen. Die nächste Lieferung an 10er-Packungen ist für Mitte Oktober angekündigt. Die Ware werde deutschlandweit breit über alle Vertriebskanäle verteilt. Die Firma weist darauf hin, dass nach Belieferung des Großhandels die Verteilung von GSK nicht weiter beeinflusst werden könne. Das nächste Kontingent des Impfstoffs in der 10er-Packung werde dann im November erwartet. Um zukünftig eine gewisse Regelmäßigkeit und Planbarkeit zu gewährleisten, will GSK den Impfstoff monatlich in regelmäßigen Intervallen, jedoch weiterhin in begrenzten Mengen, zur Verfügung stellen.

Mit verfügbarer Ware begonnene Impfserien komplettieren

GSK verweist zudem erneut auf die nach wie vor geltende RKI-Empfehlung, die verfügbare Ware primär dafür zu verwenden, um bei Patienten, die schon eine Impfung erhalten haben, die Impfserie zu komplettieren. Für einen vollständigen und langanhaltenden Impfschutz mit Shingrix® sind zwei Dosen erforderlich. Die zweite Dosis sollte im Idealfall innerhalb von zwei bis sechs Monaten nach der ersten verabreicht werden. Ist das wegen mangelnder Impfstoffverfügbarkeit nicht möglich, rät das RKI (Robert Koch-Institut) die zweite Impfung umgehend bei Wiederverfügbarkeit des Impfstoffes nachzuholen, damit möglichst bald ein vollständiger Impfschutz erlangt wird. Neue Impfserien sollen erst begonnen werden, wenn die Gabe der zweiten Impfdosis sichergestellt ist. Eine angefangene Impfserie mit dem Lebendimpfstoff zu komplettieren, davon rät das RKI ab.



jb / DAZ.online
redaktion@daz.online


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