EU-Kommission kündigt neuen Warnhinweis an

Titandioxid: Nicht einatmen – und auch nicht schlucken?

Stuttgart - 23.09.2019, 10:15 Uhr

Laut BfR wird Titandioxid weltweit im Millionen-Tonnen-Maßstab produziert. Knapp 90 Prozent des Titandioxids wird als Weißpigment für die Herstellung von Lacken, Farben und Druckfarben sowie Kunststoffen und Papier verwendet, weitere 10 Prozent für Kosmetika, Lebens- und Futtermittel sowie Arzneimittel. (c / Foto: Vantsura /stock.adobe.com)

Laut BfR wird Titandioxid weltweit im Millionen-Tonnen-Maßstab produziert. Knapp 90 Prozent des Titandioxids wird als Weißpigment für die Herstellung von Lacken, Farben und Druckfarben sowie Kunststoffen und Papier verwendet, weitere 10 Prozent für Kosmetika, Lebens- und Futtermittel sowie Arzneimittel. (c / Foto: Vantsura /stock.adobe.com)


In Sonnencremes kein Problem?

Was das Thema Sonnencreme angeht, gilt Titandioxid aber weiterhin als sicher. Erst im Mai 2019 veröffentlichte die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA im Journal JAMA entsprechende Ergebnisse, die Titandioxid und Zinkoxid als allgemein sicher und wirksam anerkennen. Bereits im März 2014 schrieb auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auf die Frage, ob Sonnencreme mit UV-Filtern in Nanogröße für Babys verwendet werden darf:  


„Obwohl das Wissen zu möglichen Risiken von Nanomaterialien zum Teil noch lückenhaft ist, ist die Wirkung von Substanzen in Nanopartikel-Größe auf die menschliche Haut vergleichsweise gut erforscht. Gesunde Haut können die winzigen Teilchen nicht durchdringen, so dass ihr Einsatz in UV-Filtern für Sonnenschutzmittel gesundheitlich unbedenklich ist.“

BfR


Grundsätzlich sollten Kinder unter zwei Jahren aber nur dann mit Sonnenschutz eingecremt werden, wenn eine direkte Sonnenexposition nicht verhindert werden kann.

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Auch wenn man im Internet auf keine breite Diskussion der pharmazeutischen Industrie stößt, so gibt es doch Hinweise, dass auch sie sich mit dem Thema Titandioxid auseinandersetzt. So bot das Nachrichteportal PharmTech.com beispielsweise schon im Juli 2019 ein Seminar mit dem Titel „Science or Hype? Navigating the Questions about Titanium Dioxide Safety“ an. Denn Titandioxid ist auch als Weißpigment in Filmüberzügen von Nahrungsergänzungsmitteln oder Arzneimitteln enthalten.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Titandioxid

von Heinz Pietzonka am 18.01.2020 um 22:30 Uhr

Wieso wird in Frankreich Titandioxid ab diesem Jahr in
Nahrungsmitteln, Süßigkeiten, Medikamenten etc verboten
und das restliche Europa darf oder muss ( bei Medikamenten )
diesen unter Krebsverdacht stehenden Stoff weiter zu sich
nehmen ? Ein Verbot in einem europäischen Land sollte
auch für ganz Europa gelten.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Titandioxid-Nanopartikel in Lebensmitteln und Farben

von Norbert Veicht am 24.09.2019 um 9:32 Uhr

Ich verstehe nicht ganz, warum man die Nanopartikel nicht einfach durch Sieben oder Zentrifugieren abtrennt. Nanopartikel sind als weiße Farbpartikel sowieso nicht richtig zu gebrauchen, weil sie das sichtbare Licht nicht mehr vollständig reflektieren. Das ist also eigentlich unbrauchbarer Ausschuss. Es kann also nur eine Preisfrage sein. Anscheinend ist für diese Produkte selbst so ein geringer Aufwand schon zu viel.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

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