DAZ.online: Damit die Apotheker sich in der TI bewegen
können, brauchen sie ja einen elektronischen Heilberufsausweis (HBA). Für die
Verteilung sind die Kammern verantwortlich. Wie sieht es da aus? Gibt es
Verspätungen oder läuft alles nach Plan?
Friedrich: Die HBAs und SMC-Bs (Security Module Card Typ B, Institutionskarte) sind noch nicht im Feld. Was
sollten die Apotheker mit ihren Ausweisen, wenn sie erst zu einem viel späteren
Zeitpunkt benötigt werden? Die Kammern sind aber fertig und vorbereitet, und die
Ausgabeprozesse sind definiert, das könnte also jederzeit losgehen.
DAZ.online: Bei den Ärzten haben wir ja kürzlich erlebt, wie
die Anbindung an die TI scheitern kann. Etwa ein Drittel aller Praxen hat sich
auch nach Ablauf der Frist nicht angebunden, jetzt drohen Bußgelder. Für
Apotheken sind bislang keine Bußgelder vorgesehen. Aber warum sind sie trotzdem
optimistisch, dass den Apothekern eine solche Blamage erspart bleibt?
Friedrich: Die Ärzte waren schon immer etwas skeptischer gegenüber
neuen Technologien. Ich kann das sagen, weil ich jahrelang im Ärztebereich gearbeitet
habe. Das sehe ich bei Apothekern nicht. Apotheker sind es bei ihren internen Abläufen
schon seit Jahrzehnten gewohnt, mit digitalen Technologien zu arbeiten.
Außerdem bin ich mir sicher, dass die Apotheker den Mehrwert in der TI sehen:
Patienten können in Zusammenarbeit mit Ärzten und Apothekern besser
beraten werden, es wird E-Medikationspläne geben – und den Apothekern bleibt
durch den Wegfall einiger manueller Abläufe mehr Zeit, die sie für
pharmazeutische Tätigkeiten nutzen können. Wenn dann noch eine vernünftige
Vergütung hinzukommt, bin ich fest davon überzeugt, dass die Apotheker diesen
Prozess nicht aufhalten werden.
2 Kommentare
TI sicher?
von Christoph Stackmann am 21.08.2019 um 8:29 Uhr
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Weltbild ???
von Dr. Ralf Schabik am 20.08.2019 um 21:31 Uhr
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