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Reaktionen auf Nahrungsmittel: Allergie oder Intoleranz?

Bonn - 16.08.2019, 09:00 Uhr

Durch Nahrungsmittel ausgelöste Beschwerden können an den unterschiedlichsten Organsystemen lokalisiert sein. Am häufigsten kommt es zu allgemeinen Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung und Unwohlsein. (c / Foto: ladysuzi / stock.adobe.com)

Durch Nahrungsmittel ausgelöste Beschwerden können an den unterschiedlichsten Organsystemen lokalisiert sein. Am häufigsten kommt es zu allgemeinen Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung und Unwohlsein. (c / Foto: ladysuzi / stock.adobe.com)


Die „Allergenen 14“

Im Zutatenverzeichnis des entsprechenden Lebensmittels müssen die „Allergenen 14“ durch einen speziellen Schriftsatz hervorgehoben werden, beispielsweise durch Fettdruck oder Unterstreichung.

  • Glutenhaltige Getreide: namentlich Weizen (wie Dinkel und Khorasan-Weizen), Roggen, Gerste, Hafer oder deren Hybridstämme
  • Krebstiere: Krebse, Garnelen, Krabben, Hummer et cetera
  • Eier
  • Fisch
  • Erdnüsse
  • Soja
  • Milch (einschließlich Lactose)
  • Schalenfrüchte: namentlich Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Cashewnüsse, Pecannüsse, Paranüsse, Pistazien, Macadamianüsse, Queenslandnüsse
  • Sellerie
  • Senf
  • Sesamsamen
  • Schwefeldioxid und Sulfite (ab 10 mg pro kg oder l)
  • Süßlupinen
  • Weichtiere (zum Beispiel Schnecken, Muscheln, Tintenfisch et cetera) 

Quelle: Bundeszentrum für Ernährung 

Auslöser und Ursachen

In den ersten Lebensjahren bilden sich Allergien auf Hühnereiweiß und Kuhmilch häufig zurück, während Lebensmittel, wie Erdnüsse oder Fisch, meist lebenslang allergische Reaktionen auslösen.

Im Normalfall handelt es sich um eine durch IgE-Anti­körper vermittelte Reaktion vom Soforttyp (Typ­ I­ Aller­gie). Beim (Erst­)Kontakt findet hierbei die Bildung spezifi­scher IgE-­Antikörper statt, wenn der Körper das Allergen (Antigen) fälschlicherweise als schädigenden Stoff identifi­ziert (Sensibilisierung). Diese Antikörper binden an Basophile und Mastzellen. Bei jedem weiteren Allergenkontakt kommt es nach der Bindung des Antigens an den IgE­-Anti­körper zur Degranulierung von Zellen und der Ausschüt­tung großer Mengen an Histamin, Leukotrienen und Prosta­glandinen. Innerhalb von Sekunden bis Minuten manifestie­ren sich körperliche Symptome wie Nesselsucht, Juckreiz, Kopfschmerzen, Rhinokonjunktivitis, Asthma, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Auch Beschwerden im Mund­- und Rachenraum wie Schwellungen und Kribbeln sind typisch.

Pollenallergiker entwickeln häufig Kreuzreaktionen auf Lebensmittel. In diesem Fall spricht man von pollenassozi­ierter Nahrungsmittelallergie.

Bei starker Symptomatik kann auch eine Anaphylaxie auftreten, also eine akute systemische Reaktion mit Symptomen einer allergischen Sofortreaktion, die den ganzen Organismus erfassen kann und potenziell lebensbedrohlich ist.



Lars Peter Frohn, Apotheker, Autor DAZ.online
radaktion@daz.online


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1 Kommentar

Nahrungsmittelintoleranz

von Dr. Detlef Eichberg am 16.08.2019 um 19:38 Uhr

Meine Mama, sowohl als auch die Mütter meiner Kumpel und Kumpelinen, hatten Anfang der 1950er Jahre eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeits-Intoleranz. Da wurde gegessen, was auf den Tisch kam. Ich hab´s überlebt. Bis ich eines Tages von Lactose-Unverträglichkeit hörte. Erst seitdem ich davon habe munkeln hören, vertrage ich Rohmilchprodukte nicht mehr so gut. Wenn ich gute Gesellschaft habe, dann kann ich Nachtisch mit Lactose satt essen. Erst auf dem Heimweg steigt dann das Fragezeichen auf "da war doch Lactose drin". Und jetzt habe ich den täglichen Kampf auszufechten, den Patienten Vertrauen zu übermitteln, dass die paar Krümel Laktose in der Rabattvertrags-Medikation bei dem Verteilungsvolumen 8 Liter Blut plus Knochen, Gewebe etc. nicht wirklich zu Buche schagen müssen.

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