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Kritik an ABDA-Kommunikation
Preis: „Die Positionen der Apotheker sind nicht erkennbar“
Die Chefs der vier Kammern und Verbände in Nordrhein-Westfalen haben einen Brief an die ABDA geschrieben, in dem sie sich über die Kommunikation der Standesvertretung zum Thema Gleichpreisigkeit beschweren. Laut Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein und einer der Unterzeichner, hat sich die Standesvertretung zu sehr auf die positiven Aspekte des Apotheken-Stärkungsgesetzes fokussiert und zu wenig vor den Risiken gewarnt.
Für
Thomas Preis, den Vorsitzenden des Apothekerverbandes Nordrhein, ist die
Gleichpreisigkeit eine tragende Säule der Arzneimittelversorgung. Die Umsetzung
der aktuellen Vorschläge des Bundesgesundheitsministeriums, die die Streichung des § 78 Absatz 1 Satz 4 AMG vorsehen,
würde aber bedeuten, dass zumindest für Privatversicherte und Selbstzahler die Preisbindung nicht mehr umfassend gelten würde. Offenbar erkenne die
Politik nicht, dass sie damit nicht nur die Apotheken treffe, sondern in erster
Linie die Verbraucher, die ja in der Apotheke keine normalen Kunden seien,
erklärte Preis am vergangenen Mittwoch bei der Mitgliederversammlung seines
Apothekerverbandes. Als abschreckendes Beispiel eines Gesundheitssystems, wo
allein der Wettbewerb die Regeln vorgebe und Verbraucherschutz keine Rolle
spiele, nannte Preis die USA.
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Preis stört sich daran, dass die ABDA die negativen Auswirkungen einer möglichen Streichung des AMG-Satzes zur Gleichpreisigkeit zu wenig öffentlich kundgetan hat. Der Verbandschef wörtlich: „Diese Risiken wurden von der ABDA nicht ausreichend kommuniziert. Man hat seitens der ABDA in der Kommunikation den Fokus viel zu sehr auf die Chancen, also auf die Dienstleistungen gelegt. Diese sind auch fraglos positiv zu bewerten, aber wiegen die Nachteile nicht auf. Und das macht die ABDA nicht klar.“
Und das sieht nicht nur Preis so, sondern auch die anderen Chefs der Standesorganisationen in NRW. Die beiden Verbände und Kammern im bevölkerungsreichsten Bundesland haben deswegen einen Brief an die ABDA geschrieben, der dies thematisiert, wie Preis auf der Mitgliederversammlung bestätigte. Dem Vernehmen nach haben sich die vier NRW-Vertretungen unter anderen daran gestört, dass ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold gesagt hat, der AMG-Satz zur Gleichpreisigkeit habe keinen „Nachrichtenwert“ für die Publikumsmedien.
Preis sagte dazu noch bei der Mitgliederversammlung: „Die Positionen der Apotheker sind offensichtlich nicht erkennbar. Ich höre immer wieder in Gesprächen mit der Politik, die Apotheker sind doch mit Spahn einer Meinung.“ Und das sei in dem entscheidenden Punkt der Sicherung der Gleichpreisigkeit ja keineswegs so.
1 Kommentar
Herrn Preis
von Dr.Diefenbach am 07.06.2019 um 12:34 Uhr
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