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GSAV-Änderungsanträge
Hämophilie-Arzneimittel: Apotheker sollen Daten an Ärzte melden müssen
Laut dem Entwurf für das Gesetz für mehr Sicherheit in der
Arzneimittelversorgung (GSAV) sollen Arzneimittel zur Hämophilie-Behandlung
künftig über Apotheken vertrieben werden. Apotheken sollen aber alle
relevanten Behandlungsdaten an die verschreibenden Ärzte melden müssen. Letzteres
sieht ein Änderungsantrag der Regierungsfraktionen vor. Außerdem sollen die
Aufzeichnungspflichten künftig nicht nur für Plasmaproteine gelten, sondern für
alle Arzneimittel aus diesem Therapiebereich, also auch für Antikörper.
Viele Arzneimittel, die zur Behandlung von Blutern eingesetzt werden, zum Beispiel Gerinnungsfaktor-Zubereitungen, waren bislang vom einheitlichen Vertriebsweg über die Apotheke ausgenommen. Sie wurden direkt von den Herstellern an spezialisierte Ärzte und Zentren verkauft. Mit dem Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) soll sich das in Zukunft ändern. Die Ausnahmen vom Vertriebsweg über Apotheken sollen auf Blutzubereitungen beschränkt werden, die aus menschlichem Blut gewonnen werden. Sie sollen dagegen nicht mehr für plasmatische und gentechnologisch hergestellte Gerinnungsfaktorzubereitungen gelten. Diese sollen gemäß dem Entwurf künftig ebenso wie die zunehmend eingesetzten monoklonalen Antikörper den einheitlichen Vertriebsweg über die Apotheke nehmen.
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Die Meinungen darüber, ob das eine gute Idee ist oder nicht, gehen auseinander. Während beispielsweise die Länder den Plan der Regierung ablehnen, begrüßt die ABDA diese vorgesehene Änderung. Nun liegen die Änderungsanträge der Regierungsfraktionen vor und sie betreffen unter anderem auch diesen Punkt. Ganz am Ende des 30 Punkte umfassenden Pakets gehen die Fraktionen von Union und SPD darauf ein. Die Änderungsanträge betreffen die Apothekenbetriebsordnung.
Zum einen soll § 17 Absatz 6a ApoBetrO, der sich um die Dokumetationspflichten gemäß Tranfusiosngesetz dreht, dahingehend geändert werden, dass die Wörter „gentechnisch hergestellten Plasmaproteinen zur Behandlung von Hämostasestörungen“ durch die Wörter „Arzneimitteln zur spezifischen Therapie von Gerinnungsstörungen bei Hämophilie“ ersetzt werden. Damit wollen die Regierungsfraktionen den neuen Entwicklungen in dieser Therapie Rechnung tragen, wie es in der Begründung heißt. Hintergrund ist, dass zur Hämophile-Behandlung nicht mehr nur Gerinnungsfaktoren zum Einsatz kommen, sondern zum Beispiel auch Antikörper, wie das 2018 zugelassene Emicizumab (Hemlibra®).
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