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Valsartan: Sammelklagen gegen Apothekenketten und Hersteller starten
Mehrere Vorwürfe gegen Hersteller
Dem Fachbericht zufolge wird derzeit auch noch darüber verhandelt, ob die später bekannt gewordenen Verunreinigungen in Irbesartan und Losartan dem Prozess angeschlossen werden könnten, dies sei noch unsicher. In der ersten Sitzung hat der zuständige Richter bislang allerdings nur das Verfahren präzisiert: Künftig soll es alle zwei Wochen eine Telefonkonferenz aller Beteiligten geben sowie einmal im Monat eine Verhandlung im Gerichtsgebäude in Camden.
Der Hauptvorwurf gegen die Hersteller lautet, dass die Unternehmen spätestens nach 2012 wussten, dass eine Verunreinigung vorliegt, aber nichts dagegen unternahmen. (Einen solchen Antrag eines Klägers können Sie hier lesen.) Teilweise beziehen sich die Kläger auch auf Befunde der europäischen Arzneimittelagentur EMA. Beispielsweise wird darauf hingewiesen, dass Zhejiang Huahai nicht den für die EU gültigen Herstellungsvorschriften gefolgt ist. In Fachmagazinen sprechen beteiligte Anwälte bereits von tausenden oder „sehr, sehr großen“ Klagewellen, da das Ausmaß der Verunreinigungen noch gar nicht bekannt sei. Dem „New Jersey Law Journal“ zufolge geht es in den Klagen zumeist um die Vorwürfe Garantieverletzung, Betrug, Vergehen gegen die Verbraucherschutzgesetze sowie mögliche Verstöße gegen das Produkthaftungsgesetz.
Auch in Deutschland wird geklagt
Auch in Deutschland gibt es bereits Zivilklagen in der Valsartan-Krise. Im Februar 2018 hatte der Freiburger Rechtsanwalt Heiko Melcher die erste Patientenklage gegen Pharmaunternehmen wegen mit N-Nitrosodimethylamin (NDMA) verunreinigtem Valsartan eingereicht. Seine Mandantin ist eine 80-jährige Frau, die an Nierenkrebs erkrankt ist. Mit der Klage macht Melcher für seine Mandantin gegenüber drei Pharmaunternehmen – 1 A Pharma, Mylan und Hexal – Auskunfts-, Schmerzensgeld- und Feststellungsansprüche geltend. Die rühren dem Anwalt zufolge zum einen aus der Gefährdungshaftung nach § 84 AMG, aber auch daraus, dass die Unternehmen notwendige Kontrollen im Herstellungsland unterlassen hätten.
DAZ.online hatte zuvor ein Interview mit dem Anwalt über mögliche Schadensersatzansprüche geführt, das Sie hier nachlesen können.
2 Kommentare
Valsartan
von Reinhold Mentz am 05.12.2019 um 10:39 Uhr
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Verunreinigung in valsartanhaltige, Präparate
von Hende am 28.05.2019 um 21:23 Uhr
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