EU-Veträge bei Influenzapandemie

Seqirus liefert Grippeimpfstoffe im Pandemiefall

Brüssel / Wiesbaden / Stuttgart - 12.04.2019, 15:45 Uhr

Seqirus produziert seinen tetravalenten zellkulturbasierten Grippeimpfstoff Flucelvax in North Carolina (USA). Der Hersteller hat nun mit der der Europäischen Kommission Verträge zur Bereitstellung von Influenzavakzinen im Pandemiefall geschlossen. (b/Foto: Seqirus)

Seqirus produziert seinen tetravalenten zellkulturbasierten Grippeimpfstoff Flucelvax in North Carolina (USA). Der Hersteller hat nun mit der der Europäischen Kommission Verträge zur Bereitstellung von Influenzavakzinen im Pandemiefall geschlossen. (b/Foto: Seqirus)


Wann kommt die nächste Pandemie?

Seqirus erhielt im Dezember 2018 die Zulassung für seinen tetravalenten Grippeimpfstoff Flucelvax. Im Gegensatz zu GSK (Influsplit Tetra), Mylan (Influva Tetra) und Sanofi-Pasteur (Vaxigrip Tetra) produziert Seqirus Flucelvax in Säugetierzellkulturen, Madin Darby Canine Kidney) und nicht in vorbebrüteten Hühnereiern. Diese Produktionsmethode birgt nach Ansicht der US-Bundesbehörde des amerikanischen Gesundheitsminsiteriums Vorteile, gerade im Falle einer Pandemie: „Ein großer Vorteil der Zellkulturtechnologie ist die Möglichkeit für einen schnelleren Start des Impfstoffherstellungsprozesses im Falle einer Pandemie", erklärt das Centers for Disease Control and Prevention (CDCD) auf seiner Homepage.

Nicht nur die EU wappnet sich gegen Grippe. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO präsentierte erst vor wenigen Wochen ihre neue Strategie im Kampf gegen Influenza in einem Elfjahresplan: „Global Influenza Strategy 2019-2030“. Sie will unter anderem die Belastungen der saisonalen Grippe und das Risiko zoonotischer Influenza minimieren und die Auswirkungen einer nächsten Grippepandemie abmildern, was bedeutet, sich auf die nächste Pandemie vorzubereiten.
Eine Grippe-Pandemie stellt die WHO mit Ebola, HIV, multiresistenten Keimen und Impfgegnern hinsichtlich der zehn größten globalen gesundheitlichen Risiken auf eine Stufe. Die WHO ist überzeugt, dass eine Grippepandemie droht – irgendwann: „Die Frage ist nicht, ob eine weitere Pandemie kommen wird, sondern wann“, erklärte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Das sieht auch das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten so (ECDC, European Centre for Disease Prevention and Control): „Wann die nächste Grippeepidemie auftreten wird, wissen wir einfach nicht, und es gibt keine Möglichkeit, dies zu wissen. Eine Grippepandemie könnte diesen Winter beginnen, sie könnte im nächsten Sommer beginnen oder sie könnte in mehr als fünf oder zehn Jahren auftreten. Influenzaviren sind von Natur aus unberechenbar“, erklärt das ECDC auf seiner Homepage.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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