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Grippeimpfung
Ärzte poltern gegen Spahns Vorstoß zu impfenden Apothekern
Ganze fünf Tage hat es diesmal gedauert: Am vergangenen Samstag erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dass er sich Impfungen in der Apotheke nach wie vor vorstellen könne. Am heutigen Donnerstag steht erneut die geschlossene Ärzteschaft auf der Matte und erklärt, dass Apotheker dazu niemals in der Lage wären.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kann es nicht lassen: Im Herbst 2018 sorgte er schon einmal für einen Konflikt zwischen Ärzten und Apothekern, als er auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) sagte, dass er darüber reden wolle, ob Apotheker nicht Impfungen anbieten sollten. Wenige Tage später folgte die Antwort der Ärzte: Hausärzteverbandschef Ulrich Weigeldt meldete sich zu Wort und forderte das Dispensierrecht für Mediziner, ohne dabei aber konkret zu werden.
Das gleiche Spielchen läuft jetzt erneut ab: Auf dem westfälisch-lippischen Apothekertag in Münster (WLAT) wiederholte der Minister am vergangenen Samstag seine Aussagen zu den impfenden Apothekern. Spahn brachte – mit Blick nach Frankreich, wo dies bereits läuft – die Grippeschutzimpfung durch Apotheker ins Spiel. „Wir sollten darüber nachdenken“, zum Beispiel auch, um die Ärzte zu entlasten. „Ich will das mit Apothekern diskutieren“, zeigte sich Spahn fest entschlossen.
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Montgomery: Impfen nicht auf andere Professionen übertragen
Und auch diesmal gibt es heftigen Widerstand von den Ärzten. In einem Bericht der Stuttgarter Nachrichten kommen mehrere Ärztefunktionäre zu Wort, die sich allesamt gegen impfende Apotheker aussprechen. Frank-Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer, erklärte beispielsweise, es sei „kontraproduktiv, das hohe Qualitätsniveau von Impfleistungen in Deutschland zu senken und das Impfrecht neben Ärzten auch auf andere Professionen aus dem Gesundheitswesen zu übertragen“. Impfen sei „aus gutem Grund nach den geltenden Gesetzen eine urärztliche Aufgabe“. Es gehe nicht um den Stich allein. Vielmehr gehörten zu den ärztlichen Impfleistungen auch die Impfanamnese, der Ausschluss akuter Erkrankungen und die Aufklärung zur Impfung.
ABDA will nur Impfberatungen
Dem Bericht zufolge soll auch der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, Norbert Metke, heftig gegen die Apotheker gepoltert haben. Der KV-Chef sehe einen Trend, bei dem Ärzte durch nicht-ärztliche Berufe „substituiert“ würden. Apotheker hätten „kaum Kenntnisse“ in der Krankheitslehre, eine Impfung könne aber Komplikationen hervorrufen. Und auch Baden-Württembergs Ärztekammer-Präsident Wolfgang Miller, sprach sich dagegen aus. Vielmehr gebe es bei der Grippeimpfung Verzögerungen wegen Lieferengpässen, aber nicht wegen mangelnder Vorsorgetermine.
Auch in der Apothekerschaft ist Spahns Vorstoß nicht unbedingt beliebt. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt hatte nach Spahns Äußerungen im vergangenen Jahr mehrfach klargestellt, dass die Apotheker höchstens Impfberatungen in der Apotheke anbieten können und wollen, aber keine Impfungen.
LAV: Rein theoretisch könnten Apotheker das
Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg scheint die Sache wohl nicht so restriktiv zu sehen. Ebenfalls gegenüber den Stuttgarter Nachrichten erklärte ein Sprecher des LAV, dass Apotheker das „Können“ für Impfungen besäßen. Er verweist zudem auf andere Länder, in denen sich durch impfende Apotheker die Impfquote verbessert habe. Allerdings werde die Apothekerschaft das Thema nur forcieren, wenn ein Konsens mit der Ärzteschaft besteht.
Von diesem Konsens ist man aber nach wie vor meilenweit entfernt.
4 Kommentare
Yes WE can!
von Thomas Kerlag am 30.03.2019 um 22:01 Uhr
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Wenns schon in Griechenland klappt...
von Gregor Dinakis am 28.03.2019 um 23:27 Uhr
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Impfen
von Hermann Eiken am 28.03.2019 um 11:47 Uhr
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Keine Impfung in Apotheken
von Peter Bauer am 28.03.2019 um 11:08 Uhr
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