Interview mit Dr. Jörn Graue

Graue: „Rx-Versandverbot bleibt die konsequente Reaktion“

Süsel - 22.03.2019, 10:15 Uhr

Der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins, Dr. Jörn Graue, kritisiert die Streichung der Presregelung in § 78  AMG. (Foto: tmb)

Der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins, Dr. Jörn Graue, kritisiert die Streichung der Presregelung in § 78  AMG. (Foto: tmb)


Unterstützung für neues EuGH-Verfahren vermisst

DAZ.online: „Wäre ein neues Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof nicht die beste Gelegenheit, dass das Gericht zu einer anderen Entscheidung kommt und damit der alte Zustand mit gleichen Wettbewerbsbedingungen wiederhergestellt wird?“

Graue: „Es wäre zwar höchst gefährlich, den Weg zu einem solchen Verfahren auf Dauer zu verbauen. Trotzdem bin ich in diesem Punkt nicht optimistisch. Denn bisher kann ich nicht erkennen, dass die Regierung oder das Ministerium bereit sind, die Position der Apotheker zu unterstützen. Das Oberlandesgericht München wartet offenbar seit über einem Jahr auf eine Antwort des Ministeriums. Wenn die Regierung aber vor Gericht keine guten Argumente vorbringt, könnte ein ähnliches Urteil wie 2016 herauskommen.“ 

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Rx-Versandverbot als konsequente Reaktion

DAZ.online: „Welche Konsequenz ziehen sie aus diesen Überlegungen?“

Graue: „Wenn der klärende Satz im Arzneimittelgesetz gestrichen wird, fürchte ich, dass dies ein neues Verfahren blockiert oder das Ergebnis belastet. Darum bleibt das Rx-Versandverbot aus meiner Sicht die einzige konsequente Reaktion. Das wäre eine klare Regelung.“

DAZ.online: „Vielen Dank für das Gespräch.“



Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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