Brief an Spahn

Klinikapotheker fordern Feststellung des Versorgungsmangels bei Oxytocin

Stuttgart - 19.03.2019, 13:00 Uhr

In deutschen Kreißsälen fehlt derzeit Oxytocin. Baden-Württembergs Krankenhausapotheker
schlagen nun Alarm. ( r / Foto: imago)

In deutschen Kreißsälen fehlt derzeit Oxytocin. Baden-Württembergs Krankenhausapotheker schlagen nun Alarm. ( r / Foto: imago)


„BfArM-Liste ist nicht zielführend“

Der Krankenhausapotheker führt weiter aus, dass man bislang noch in der Lage gewesen sei, den Lieferabriss der Oxytocin-3-I.E.-Ampullen durch die Verwendung von Ampullen mit 10 I.E. Oxytocin zu kompensieren. Letztere seien aber nun auch nicht mehr verfügbar. „Somit fehlt die Substanz völlig“, stellt von Ameln-Mayerhofer fest. Ein personenbezogener Einzelimport aus EU-Ländern sei wegen einer zweiwöchigen Lieferfrist in einem medizinischen Notfall keine Alternative.

Vor diesem Hintergrund bittet der Krankenhausapotheker Jens Spahn, für das Präparat Oxytocin den Versorgungsmangel gemäß § 79 Abs. 5 AMG festzustellen.

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„Ärzte, Apotheker und Patienten werden im Regen stehen gelassen“

Andreas von Ameln-Mayerhofer regt außerdem an, die Engpassliste des BfArM zu optimieren. Die Liste hat nämlich aktuell rein informativem Charakter, was von Ameln-Mayerhofer für nicht zielführend hält. Er schreibt: „Es wird dadurch niemand verpflichtet, den für unsere Patienten teilweise hochriskanten Versorgungszustand zu beheben, noch werden Apothekern und Ärzten echte Therapie- oder Handlungsalternativen angeboten. Das heißt in der Konsequenz, dass alle, Ärzte, Apotheker und insbesondere die Patienten, im Regen stehen gelassen werden. Hier muss meines Erachtens dringend nachgebessert werden.“

Eine Anfrage bei Hexal, einem von zwei Anbietern von Oxytocin, nach den Hintergründen für den Engpass, blieb bislang unbeantwortet.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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1 Kommentar

Geburt braucht keine Medikamente

von Gerit Sonntag am 26.03.2019 um 4:33 Uhr

Warum müssen Hebammen und Ärzte im Kreißsaal die Wehen steuern? Wenn genügend Zeit (=Personal) da wäre, könnten sie auch einfach die Gebährende unterstützen, deren Körper selbst Oxytocin herstellt. Und zwar in genau dem individuell richtigen Maß! Eine normale Geburt braucht keine Medikamente.

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