Europa, Deine Apotheken – Spanien

Spaniens Apotheken: hohe Erwartungen und hohe Regulierung (Teil 1)

Berlin - 04.02.2019, 07:00 Uhr

Auch in Spanien arbeiten die meisten Apotheker in öffentlichen Apotheken. (Foto: nickos / stock.adobe.com)

Auch in Spanien arbeiten die meisten Apotheker in öffentlichen Apotheken. (Foto: nickos / stock.adobe.com)


Beruf des Apothekers – beliebt und anerkannt

In Spanien gab es im Jahr 2015 laut Angaben des „Generalrates der Offiziellen Kollegien der Pharmazeuten“ 69.774 Apotheker, die in verschiedenen Berufsfeldern tätig waren. Zwischen 60 und 70 Prozent von ihnen arbeiteten in öffentlichen Apotheken. Der Beruf des Apothekers ist beliebt und anerkannt. Die Anzahl der Pharmaziestudierenden ist anhaltend hoch. Die Popularität des Studiums geht einher mit vergleichsweise guten Chancen am Arbeitsmarkt. Zudem sind spanische Apotheker laut offizieller Umfragen überwiegend zufrieden sowohl mit ihrem Studium als auch mit ihren Berufschancen. Allerdings wird die Höhe des Verdienstes eher kritisch beurteilt.

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Berufsverständnis – weitreichende Kompetenzen und Pflichten

Apotheker sind als Experten für Arzneimittelfragen per Gesetz (Gesetz 44/2003) nicht nur mit der Herstellung, Lagerung und Abgabe von Arzneimitteln betraut. Groß geschrieben wird auch die multiprofessionelle Zusammenarbeit mit anderen Bereichen des Gesundheitswesens. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit in den analytischen, pharmakotherapeutischen und öffentlichen Gesundheitsüberwachungsprozessen.

Der spanische Apotheker soll darüber hinaus über weitreichende Kompetenzen verfügen. So soll er in der Lage sein, zum Beispiel Beratung in Pharmakotherapie und Diät-Therapie sowie im Ernährungs- und Lebensmittelbereich anbieten zu können. Während seines Studiums soll er Kenntnisse im ökonomischen Umgang mit Arzneimitteln und Medizinprodukten erwerben und ein entsprechendes Verhalten in der Bevölkerung fördern. Ausdrücklich sind spanische Apotheker auch aufgefordert, Kampagnen zur Gesundheitsförderung mitzugestalten und in diesem Bereich die multiprofessionelle Zusammenarbeit zu suchen. Von den Pharmaziestudierenden wird erwartet, dass sie über Kenntnisse der Kommunikation und Information der Bürger sowohl in mündlicher als auch in schriftlicher Form verfügen.

Anzahl der Pharmazeuten pro Beschäftigungsfeld in Spanien: öffentliche Apotheken (Oficina de Farmacia), Industrie (Industria), klinische Analytiker (Analistas Clínicos), Krankenhausapotheker (F. Hospital), Vertrieb (Distribución), andere Bereiche (Otras modalidades), ohne Berufsausübung (Sin ejercicio) Quelle: http://www.aneca.es/var/media/150368/libroblanco_farmacia_def.pdf  /  „Libro Blanco – Título de Grado de Farmacia“ (Weißbuch des Pharmaziestudiums) der Agencia Nacional de Evaluación de la Calidad y Acreditación (ANECA; Nationale Agentur für die Bewertung von Qualität und Akkreditierung)

 

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Inken Rutz, Apothekerin, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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