- DAZ.online
- News
- Politik
- Linke sorgen sich um ...
Kleine Anfrage
Linke sorgen sich um Datenschutz im Arzneimittel-Versandhandel
Wie vertraulich sind Arzneimittelbestellungen im Internet? Die Linksfraktion im Bundestag fühlt der Regierung mit einer kleinen Anfrage mit 22 Unterpunkten zum Versandhandel auf den Zahn. Unter Federführung ihrer Arzneimittelexpertin und Apothekerin Sylvia Gabelmann wollen die Linken wissen, ob Kunden vor der Weitergabe ihrer Gesundheitsdaten besser geschützt werden könnten. Denn laut den Linken geben einige Versender die Daten an große Internetkonzerne weiter. Außerdem geht es den Linken um die unterschiedlichen Beratungspflichten von Versendern und Präsenzapotheken.
Klick, Häkchen und fertig ist die Bestellung. Sehr häufig wissen wir gar nicht, wie viele private Informationen wir beim Online-Shopping preisgeben und wo diese überall landen. Sollte bei sensiblen Gesundheitsdaten eine Grenze gezogen werden und wenn ja, wo?
Damit befasst sich unter anderem eine kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag zum Arzneimittelversandhandel. Neben dem Datenschutz geht es in den 22 Teilfragen auch darum, wie Versender ihrer Beratungspflicht nachkommen. Hauptfragestellerin ist die Arzneimittelexpertin der Linksfraktion und die einzige Apothekerin im Bundestag, Sylvia Gabelmann, die sich wiederholt für ein Rx-Versandverbot eingesetzt hatte.
Landen sensible Daten beim Arbeitgeber?
Was den Datenschutz beim Arzneimittelversand betrifft, ist der Vorbemerkung der Linken eine deutliche Besorgnis zu entnehmen: „Der Versandhandel mit Arzneimitteln ist aber deswegen sensibel, weil notwendigerweise Gesundheits- und andere Sozialdaten übermittelt werden.“
Die Linken fragen, inwiefern es legal ist, dass Versandapotheken diese sensiblen Daten an andere Firmen wie beispielsweise Facebook oder Google weitergeben, auch wenn dem nicht ausdrücklich widersprochen wurde. Insbesondere, wenn es sich um Daten handele, die Rückschlüsse auf Erkrankungen oder das Sexualleben des Kunden erlauben. Außerdem fragen die Linken, ob es nach Ansicht der Bundesregierung ausgeschlossen werden kann, dass solche sensiblen Informationen auch beim Arbeitgeber oder der Versicherung des Bestellenden landen.
Datenweitergabe an Facebook, Google & Co
Bei diesen Fragen geht es um das sogenannte Remarketing,
worunter man die Datenweitergabe durch online-Verkäufer an Drittfirmen wie beispielsweise an Facebook
oder Google versteht. Dadurch erreichen die Internethändler, dass die Kunden
auf Facebook oder Google personalisierte Werbung angezeigt bekommen. Und davon
machen auch Arzneimittelversender Gebrauch.
Wie aus der Vorbemerkung der aktuellen Anfrage der Linken hervor geht, passiert dies der Fraktion zufolge in nicht unerheblichem Ausmaß: „Wer bei Docmorris bestellt, gibt beispielswiese im Regelfall seine Einwilligung, dass Daten an folgende Firmen übermittelt werden: „Google (USA), Criteo (Frankreich), Kairion, Adition technologies, EPROFESSIONAL, Outbrain (USA), Active Agent, Affilinet, Microsoft (USA), The Reach Group, Yahoo (Kanada), NEORY, Facebook (Irland) und ADEX.”
1 Kommentar
Datenschutz - nee is klar - alles sicher
von ratatosk am 31.01.2019 um 19:12 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.