Engpass Influenzavakzine 2018/19

Grippeimpfstoffe: Der Markt ist leer

Stuttgart - 10.12.2018, 07:00 Uhr

Der Markt an Grippeimpfstoffen scheint leergefegt – in Deutschland und Europa. (m / Foto: Trsakaoe / stock.adobe.com)

Der Markt an Grippeimpfstoffen scheint leergefegt – in Deutschland und Europa. (m / Foto: Trsakaoe / stock.adobe.com)


Grippeimpfstoff: „Auf dem Markt ist nichts mehr“

Bereits Ende November 2018 kam die LAGI in Bayern zu einer Sondersitzung zusammen. DAZ.online hat mit einem LAGI-Mitglied gesprochen – wie es zu der Zusage dieser 20.000 Impfstoffe gekommen ist. „Wir haben in der Sondersitzung nicht über konkrete Möglichkeiten von Grippeimpfstoffimporten gesprochen“, so ein Teilnehmer. Weder Frankreich als mögliches Importland sei gefallen, noch wurde die Sanacorp genannt als möglicher Großhändler, der dies koordiniere. „Es gab jedoch eine ganz klare und eindeutige Aussage der beiden Influenzavakzin-Hersteller GSK und Sanofi-Pasteur, dass diese weder in Deutschland noch in der EU noch Grippeimpfstoffe haben und zur Verfügung stellen könnten. Mylan gab sich hingegen vage und stellte in Aussicht, noch wenige Impfstoffe beschaffen zu können. Konkrete Angaben machte Mylan allerdings nicht.“

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Umverteilung funktioniert wohl nicht gut

Auch die deutschlandinterne „Umverteilung“ von Grippeimpfstoffen funktioniere wohl nur im Einzelfall. „Auf dem Markt ist nichts mehr“. Diese Aussagen dürften sich wohl mehr oder minder mit den Einschätzungen der hiesigen Apotheken decken. Bleibt nun wohl allein die Hoffnung, dass in den EU-Ländern doch wider Erwarten weniger Grippeimpfstoffe benötigt werden, als ursprünglich geplant. Inwiefern diese Hoffnung berechtigt ist, ist mehr als fraglich. Offenbar scheinen auch andere Länder – erfreulicherweise – eine verstärkte Nachfrage an Grippeimpfstoffen zu verspüren.

Darüber hinaus wird es natürlich so sein, dass – so der Import möglich wäre – hier vermutlich keine unbändigen Mengen verbracht werden. Bayern hatte wohl ein Impfstoffvolumen von zwei Millionen Dosen, da muten 20.000 weitere Vakzine fast niedlich an, sind sie gerade einmal ein Hundertstel des ursprünglichen Bestandes.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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