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Zahnschmerztabletten – aber die mit dem Zahn!

Stuttgart - 25.10.2018, 15:25 Uhr

Nicht selten kommen Patienten mit akuten Zahnschmerzen in die Apotehke. (c / Foto: sebra / stock.adobe.com)

Nicht selten kommen Patienten mit akuten Zahnschmerzen in die Apotehke. (c / Foto: sebra / stock.adobe.com)


Paracetamol bei Zahnschmerzen?

Ein ebenfalls häufig eingesetztes Schmerzmittel in der Selbstmedikation ist Paracetamol. Paracetamol wirkt allerdings in vergleichbarer Dosis schwächer analgetisch als Ibuprofen und nicht antiphlogistisch. Deswegen ist es bei Zahnschmerzen nur bedingt geeignet. Wenn diese nicht zu stark sind oder Kontraindikationen für NSAR bestehen, wie gastro-intestinale Beschwerden oder Frauen im dritten Trimenon ihrer Schwangerschaft, ist Paracetamol (Benuron® und Generika) eine Option. Die Einzeldosis beträgt 500 bis 1.000 mg alle sechs Stunden und maximal 4.000 mg am Tag.

Nicht empfohlen wird ASS vor oder nach einem Zahnarztbesuch, weil es durch die irreversible thrombozytenaggregationshemmende Wirkung zu Nachblutungen kommen kann.

Unterstützend können Cool-Packs angewendet werden. Die Kälte drosselt die Blutzufuhr im entzündeten Gewebe, der Schmerz wird gedämpft, auch Schwellungen können zurückgehen. Wichtig dabei ist, den Cool-Pack immer in ein Tuch einzuschlagen, andernfalls kann es zu Erfrierungen kommen. 

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Nelkenöl und Salbeitee

In Nelken ist der Wirkstoff Eugenol enthalten, der lokalanästhetische Wirkung hat. Zudem wirkt Nelkenöl antibakteriell und antiphlogistisch. Man kann Nelkenöl direkt verwenden oder Gewürznelken zerkauen. Vorsicht: Die Überdosierung von Nelkennöl kann zum Absterben der Zahnwurzel führen.

Auch Mundspülungen mit abgekühltem Salbeitee sind unterstützend eine Option. Dieser wirkt beruhigend, leicht antibakteriell und leicht schmerzhemmend.

Grundsätzlich eignet sich bei andauernden Zahnschmerzen die Selbstmedikation nur zur Überbrückung bis zum Zahnarztbesuch. Bei starken Schmerzen oder Schwellungen sowie Vereiterungen empfiehlt es sich gegebenenfalls auch den zahnärztlichen Notdienst aufzusuchen.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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