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Beratungsquickie
Zahnschmerztabletten – aber die mit dem Zahn!
Zahnschmerzen können viele Ursachen haben. Dauern sie an, ist ein Besuch beim Zahnarzt unumgänglich. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, suchen viele Hilfe in der Apotheke. Was kann man Zahnschmerzpatienten empfehlen? Welche Schmerzmittel eignen sich, und was gibt es für unterstützende Maßnahmen?
„Ich hätte gern Tabletten gegen Zahnschmerzen, aber die mit dem Zahn.“ Erfahrene Pharmazeuten wissen sofort, was damit gemeint ist: Tispol® Ibu-DD. Auf der Packung ist, gut sichtbar auf rotem Grund, ein Zahn abgebildet. Das Präparat ist bei Zahnschmerzen auch tatsächlich eine gute Wahl – ebenso wie jedes andere Ibuprofenpräparat.
Denn Ibuprofen gilt als Mittel der Wahl bei Zahnschmerzen und nach Mund-Kiefer-Gesichts-chirurgischen Eingriffen. Es wirkt nicht nur analgetisch, sondern im Gegensatz zu Paracetamol auch antiphlogistisch, was bei Zahnschmerzen hilfreich sein kann. In der Selbstmedikation liegt die Einzeldosis bei 200 bis 400 mg, die Tageshöchstdosis bei 1.200 mg über einen Zeitraum von maximal vier Tagen. Auf ärztliche Anordnung sind bis zu 800 mg beziehungsweise 2.400 mg am Tag möglich. Das Dosierungsintervall sollte mindestens sechs Stunden betragen. Natürlich sind auch die üblichen Kontraindikationen und Wechselwirkungen zu beachten, zum Beispiel mit ASS 100, dessen Wirkung durch Ibuprofen gemindert werden kann.
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In den „Tabletten mit dem Zahn“ sind 683,47 mg des DL-Lysinsalzes von Ibuprofen enthalten, was 400 mg Ibuprofen entspricht. Außer dem Zahn auf der Packung gibt es aber kein Alleinstellungsmerkmal für Tispol® Ibu-DD, alternativ können zum Beispiel Dolormin® Extra, Ibu-Lysin® Hexal, Ibu-Lysin® ratiopharm oder Neuralgin® extra Ibu-Lysinat gegeben werden. Das Lysinat soll im Gegensatz zur freien Säure für einen schnelleren Wirkeintritt sorgen. Jedes andere „normale“ Ibuprofenpräparat eignet sich natürlich auch bei Zahnschmerzen.
Diclofenac wirkt in vergleichbarer Dosierung stärker analgetisch als Ibuprofen, wird aber in der Zahnmedizin kaum eingesetzt. Medizinische Gründe, außer das im Vergleich zu Ibuprofen ungünstigere Nebenwirkungsprofil, gibt es dafür nicht. Auch die, allerdings schon etwas in die Jahre gekommene, Leitlinie „Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen“ (die neue ist für Ende 2019 geplant) erachtet die Substanz im Mund-Kiefer-chirurgischen Bereich als geeignet. Daher ist Diclofenac in der Selbstmedikation bei Patienten, die es grundsätzlich vertragen und keine Kontraindikationen aufweisen, durchaus eine Option. 25 mg sind rezeptfrei erhältlich (zum Beispiel Diclac® Dolo, Diclofenac® Kalium Al, Voltaren® Dolo, Voltaren® Dolo Liquid), 75 mg sind maximal am Tag möglich.
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