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BMG-Antwort auf AfD-Anfrage
Wegen Lunapharm: Regierung will Parallelhandel „noch sicherer“ machen
Regierung will Parallelhandel sicherer machen
Die AfD-Fraktion fragt kritisch danach, ob aufgrund des Importgeschäftes ein
systematisches Sicherheitsproblem vorliege. Und ob es, wie auch Brandenburgs
ehemalige Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke) vor ihrem Rücktritt erklärte,
Regeln gäbe, die zum Behördenversagen führen. Und: Gibt es Sicherheitslücken im
Importgeschäft? Wenn ja, wie sind diese zu schließen?. Das BMG räumt zwar ein,
dass die Causa Lunapharm kein Einzelfall sei. Doch der Frage nach den Sicherheitslücken
weicht das Ministerium aus: „Die Bundesregierung setzt sich auf europäischer Ebene
dafür ein, die Regelungen zum Parallelhandel mit Arzneimitteln noch sicherer zu
gestalten. Aus Sicht der Bundesregierung existieren keine Regeln, die zu einem Behördenversagen
führen.“ Was genau die Bundesregierung auf europäischer Ebene anstrebt, geht allerdings nicht aus der Antwort hervor.
Brandenburg will Importquote kippen
Doch welche „Regeln“, die ein Sicherheitsproblem darstellen könnten, sind eigentlich gemeint? Im Zuge der Lunapharm-Affäre geriet beispielsweise die ohnehin umstrittene Importquote
erneut in die Kritik. Der Apothekerschaft ist die Klausel seit eh und je ein
Dorn im Auge, denn aus Sicht der Pharmazeuten ist sie ein Einfallstor für
Arzneimittelfälschungen. Auch Herstellerverbände sehen sie inzwischen als
überholt an. Der Brandenburger Landtag hat beschlossen, eine
Bundesratsinitiative zur Streichung der Importquote auf den Weg zu bringen. Auf
der Tagung der 42. Arbeitsgemeinschaft der obersten Landesgesundheitsbehörden
am 21. und 22. November in Münster möchte Brandenburg nach Auskunft des
Landesgesundheitsministeriums bei den anderen Ländern um Mehrheiten werben. Derzeit
verhandeln der Deutsche Apothekerverband und der GKV-Spitzenverband über eine
Modifikation der Importquote im Rahmenvertrag.
Die Haltung des BMG zur Importquote ist noch offen. So erklärte vor wenigen Tagen Thomas Müller, der beim BMG für Arzneimittelthemen zuständig ist, dass kriminelle Energien auch ohne Importquote vorhanden seien, solange Arzneimittel in Deutschland teurer seien als in anderen Ländern.
Ein weiterer Kritikpunkt, der im Zusammenhang mit „Behördenversagen“ öfter fällt, ist die Schwerfälligkeit im deutschen Arzneimittelüberwachungssystem. Die Überwachung von Arzneimittel- und Wirkstoffherstellern obliegt derzeit den Landesbehörden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kann sich angesichts der jüngsten Medikamentenskandale vorstellen, die Kompetenzen des Bundesinstituts für Arzneimittel zu erweitern.
2 Kommentare
gestohlene Krebsmedikamente
von Mühe am 02.10.2018 um 11:25 Uhr
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gestohlene Krebsmedikamente
von Gunter Kowalski am 01.10.2018 um 10:43 Uhr
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