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Datenerhebung für Politik und PR
ABDA startet eigenen Apotheken-Zensus
Seit Jahren hat die ABDA ein Lobby-Problem: Weder die Politik noch die Kassen wollen sich auf die von der Standesvertretung vorgelegten Zahlen zum Apothekenmarkt verlassen. Auch deswegen hatte das Bundeswirtschaftsministerium das Honorargutachten in Auftrag gegeben. Das will die ABDA nicht auf sich sitzen lassen und kündigte schon vor einiger Zeit neue, große Datenerhebungen an. In Form einer Online-Umfrage unter allen Apotheken soll dieses Datenpanel nun aufgebaut werden. Inhaber und Leiter erhalten sogar eine Aufwandsentschädigung.
Immer wieder hatte es in den vergangenen Jahren rund um das Apothekenhonorar Diskussionen gegeben: Die Apotheker fordern neue Zusatzhonorare und eine dynamische, also regelmäßige und automatische Anpassung, die Krankenkassen beschweren sich darüber, dass keine verlässlichen Daten zur tatsächlichen wirtschaftlichen Lage der Apotheker vorliegen. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte im März 2016 daher eine Agentur mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt. In der Leistungsbeschreibung hieß es: „Für alle in der AMPreisV geregelten Preise und Preiszuschläge (Ausnahme: Tierarzneimittel) soll eine Datengrundlage erarbeitet werden, die die Prüfung der Erforderlichkeit einer quantitativen Anpassung der einzelnen Preisregelungen sowie des sachgerechten Ausmaßes einer erforderlichen Anpassung (Anpassungsbetrag) unter Anwendung verschiedener Berechnungswege (Ansätze) ermöglicht.“
Seit Dezember 2017 liegt dieses Gutachten nun vor. Doch sowohl die Datenanalyse als auch die Schlussfolgerungen der Agentur 2HM sind aus Sicht vieler Experten im Apothekenmarkt lücken- und fehlerhaft. So hatten beispielsweise der Diplom-Mathematiker Uwe Hüsgen und DAZ-Experte Thomas Müller-Bohn einige Rechenfehler im Gutachten entdeckt, aufgrund derer die Agentur zu ihren teils heftigen Empfehlungen kam, zu der auch eine drastische Absenkung des Fixhonorars zählt. Aus diesen Gründen kündigte die ABDA schon vor einigen Monaten an, dass man ein eigenes „Datenpanel“ erarbeiten wolle, um sowohl der Politik als auch den Kassen glaubhafte Statistiken über die wirkliche wirtschaftliche Situation der Apotheken vorlegen zu können.
ABDA: Online-Umfrage läuft zwei Monate
Dieses Projekt startet nun. Nach Informationen von DAZ.online sollen alle Apothekeninhaber und -leiter ab dem 1. Oktober dazu motiviert werden, an einer großen Online-Befragung teilzunehmen. In einem Schreiben der ABDA an ihre Mitglieder, das DAZ.online vorliegt, heißt es, dass die Datenerhebung dazu dienen soll, „repräsentative Auswertungen für die politische Arbeit, Vertragsverhandlungen, interne Meinungsbildung und Öffentlichkeitsarbeit“ ermöglichen sollen. Die ABDA will die Apotheker nun über die Mitgliedsorganisationen dazu motivieren, möglichst zahlreich teilzunehmen. Denn: Je mehr Inhaber und Leiter mitmachen, desto besser die Qualität der Datenerhebung.
3 Kommentare
Empfehlenswert neutrale Stelle einschalten
von Sibyllle von Oppeln-Bronikowski am 23.09.2018 um 14:41 Uhr
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Besser Spät, als nie
von Christoph Stackmann am 21.09.2018 um 14:00 Uhr
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Ich bin ja keine Freundin der ABDA
von Christiane Patzelt am 21.09.2018 um 11:43 Uhr
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