- DAZ.online
- News
- Politik
- Dittmar: Koalitionstreue ...
Fachgespräch im Wirtschaftsausschuss
Dittmar: Koalitionstreue vor Honorargutachten
Dittmar: Apothekenlandschaft ins öffentliche Interesse rücken
Aber warum stimmte die SPD gegen eine gesundheitspolitische Diskussion des Gutachtens? Schließlich sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Sabine Dittmar noch im März gegenüber DAZ.online, dass sie zwar auch nicht mit allen Aussagen der Gutachter übereinstimme, aber die erhobenen Daten und Analysen als „wertvoll“ erachte. Grundsätzlich bleibt Dittmar auch bei dieser Meinung. Allerdings stellt sie klar, dass die SPD sich koalitionstreu verhalte. Wörtlich erklärte sie gegenüber DAZ.online:
Dass das 2HM-Gutachten im Dezember im Wirtschaftsausschuss behandelt wird, ist ein erster Schritt, um die Diskussion über die Zukunft unserer Apothekenlandschaft wieder ins öffentliche Interesse zu rücken. Ich persönlich habe das Gutachten mit großem Interesse gelesen und bin der Auffassung, dass es auch im Gesundheitsausschuss sehr wohl eine Rolle spielen sollte. Schließlich beinhaltet es viele spannende und bemerkenswerte Ansätze und Informationen über die Apothekenlandschaft, die es zu diskutieren gilt. Da wir innerhalb der Koalition jedoch einheitlich abstimmen, haben wir uns dem Petitum der Unionsfraktionen angeschlossen und das Gutachten bislang nicht aufgesetzt.“
Weil die Grünen, nachdem sie im Gesundheitsausschuss gescheitert waren, das Honorargutachten einfach an ihre Parteikollegen im Wirtschaftsausschuss weitergegeben haben, findet nun voraussichtlich am 12. Dezember ein nicht-öffentliches Fachgespräch dazu statt. In jedem Fall dürften Vertreter der Agentur 2HM geladen werden, um das Gutachten zu erklären. Nicht ausgeschlossen ist, dass auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geladen wird.
Gabelmann: Apothekenhonorar landet noch bei uns
Dass das Thema Apothekenhonorar nun völlig an den Fachexperten im Gesundheitsausschuss vorbei läuft, davor fürchtet sich zumindest die Linken-Politikerin Gabelmann allerdings nicht. Die Apothekerin geht davon aus, dass die Bundesregierung ohnehin ein Gesetzesvorhaben zu dem Thema plant, was dann im Gesundheitsausschuss besprochen werden müsste: „Der Gesundheitsausschuss wird sich spätestens im kommenden parlamentarischen Verfahren mit Apothekenhonorierung beschäftigen“, so Gabelmann.
Warum eine Besprechung der Apothekenvergütung unabhängig vom Honorargutachten sinnvoller ist, erklärt Gabelmann so: „Schon meine Vorgängerin Kathrin Vogler hat das Gutachten inhaltlich und methodisch kritisiert. Die zugrunde liegende neoliberale Sichtweise bringt uns bei der Frage, wie im Interesse der Bevölkerung Versorgungssicherheit und Qualität der Arzneimittelversorgung gestärkt werden kann, keinen Schritt weiter. Für 2HM spielt offenbar keine Rolle, dass Apotheken Teil des Gesundheitswesens sind und gesetzliche Gemeinwohlaufgaben zu erfüllen haben. Man kann sie nicht behandeln wie Elektronikmärkte.“
5 Kommentare
Utopie oder Dystopie
von Reinhard Rodiger am 17.09.2018 um 16:20 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
SCHWEIGEN!
von Christian Giese am 17.09.2018 um 13:28 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Selbstgefälligkeit und Ignoranz bis Dezember?
von Wolfgang Müller am 17.09.2018 um 12:44 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Selbstgefälligkeit und Ignoranz bis
von Peter Lahr am 17.09.2018 um 14:47 Uhr
Verschiebebahnhöfe
von Christiane Patzelt am 17.09.2018 um 11:49 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.