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Arzneimittelsicherheit
Ist der Großhandel die Sicherheitslücke bei Securpharm?
Phagro: Track-and-Trace ohne Patientenmehrwert
Nicht alle Systembeteiligten sind mit dieser Lösung zufrieden: Hört man sich unter Apothekern um, wird des Öfteren hinterfragt, warum auf die Apotheker mehr Pflichten zukommen als auf Großhändler. Apotheker Gunnar Müller aus Nordrhein-Westfalen nahm dies kürzlich zum Anlass und schrieb einen Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), in dem er ihn aufforderte, dass auch der Großhandel unter Securpharm alle Packungen kontrollieren solle. In seinem Brief erläutert Müller: „Nur so kann das Auftreten von einer Packung an zwei Orten (z.B. auch bei unentdecktem Diebstahl) wirksam erfasst werden.“
Ferner wies er darauf hin, wie hoch der Mehraufwand in den Apotheken durch Securpharm ist – ohne dass die Kassen die Pharmazeuten dafür vergüten: Jährlich müssen mehr als 900 Millionen Packungen in der Apotheke überprüft werden, die Apotheker müssen in höhere System- und Softwaregebühren investieren und haben einmalige Kosten durch die Einrichtung der Scanner.
Phagro: Lunapharm hätte Fälschungen entdecken müssen
Der Großhandelsverband Phagro verteidigt die Securpharm-Konstruktion und weist darauf hin, dass es sich bei Securpharm nicht um eine „Track-and-Trace-Lösung“ handelt, sondern um eine „End-to-End-Überprüfung“. Zur Erklärung: „Track-and-Trace-Kontrollen“ werden beispielsweise von Paketdienstleistern angeboten. Hier können Kunden nach Eingabe eines Verifizierungscodes jederzeit einsehen, wo sich ihr Paket gerade befindet. Der Phagro erklärte gegenüber DAZ.online aber, dass „Track-and-Trace“ „keinen Mehrwert für den Patientenschutz“ habe.
Bezogen auf die Lunapharm-Affäre
erklärt der Phagro jedoch, dass das Brandenburger Unternehmen als
pharmazeutischer Großhändler die aus Griechenland bezogenen Arzneimittel in
jedem Fall hätte überprüfen müssen, „da kein Erwerb über den pharmazeutischen Unternehmer erfolgte, sondern ein, zumindest
behaupteter, Bezug von einem vermeintlichen Großhandelserlaubnisinhaber“. Der
Phagro ist sich daher sicher: „Daher hätte Lunapharm die
Arzneimittelfälschungen entdecken müssen. (…) Der Fall Lunapharm zeigt, dass die
Einführung von Securpharm sinnvoll ist und funktionieren würde.“ Dieses Szenario setzt allerdings voraus, dass Lunapharm selbst rechtschaffen war und glaubte, die aus Griechenland bezogenen Arzneimittel seien „sauber“.
7 Kommentare
Sicher ?
von Michael Kuenen am 11.09.2018 um 9:00 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 3 Antworten
AW: Re: Sicher
von Christian Becker am 11.09.2018 um 9:44 Uhr
AW: Sicher
von Andreas Kronsbein am 11.09.2018 um 9:56 Uhr
AW: Sicher
von Kiwei am 11.09.2018 um 12:16 Uhr
Passt die Lösung zum Problem?
von Holger am 11.09.2018 um 8:39 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
überflüssig
von Karl Friedrich Müller am 11.09.2018 um 8:07 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: überflüssig an falscher Stelle
von Dr Schweikert-Wehner am 11.09.2018 um 15:01 Uhr
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