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Sommerabend der Hamburger Apotheker
Lunapharm: Graue kritisiert „mentale Blockade des politischen Systems“
Siemsen: Hindernisse des Apothekenalltags
Kai-Peter Siemsen, Präsident der Hamburger Apothekerkammer, vermittelte den Gästen beim Sommerfest einen weiter gefassten Überblick über die Probleme, mit denen Apotheker derzeit und künftig umgehen müssten. Neben den Skandalen um Valsartan und Lunapharm beklagte er diverse Lieferengpässe und die Entscheidung eines großen Arzneimittelherstellers, die Antibiotikaforschung einzustellen. Zur Gleichpreisigkeit von Arzneimitteln beklagte Siemsen, die Bundesregierung sei nicht in der Lage, „dem EU-Wirtschaftsterrorismus durch Großkonzerne Einhalt zu gebieten“. Doch nun sei er gespannt, welche Antwort der Gesundheitsminister beim Apothekertag präsentieren werde.
Eineinhalb Jahrzehnte ohne Anpassung an die wirtschaftliche Entwicklung würden nun auch zu Fachkräftemangel führen. Siemsen erklärte: „Die öffentliche Apotheke blutet aus.“ Denn andere Arbeitgeber könnten die Apotheker und PTA besser honorieren. Zudem kritisierte Siemsen, dass Politiker den kriminellen Einzelfall des Zytostatika-Betrugs in Bottrop verallgemeinern würden. Die Sonderprüfungen von Zytostatika in Nordrhein-Westfalen seien nur „politischer Aktionismus“.
Die Apotheker müssten in ihrem Alltag alle diese Probleme entschärfen, um die Bevölkerung ordentlich zu versorgen. Diese Versorgung sei einzigartig und lebenswichtig. Darum, so Siemsen, sei zu fragen: Was machen wir, wenn nicht mehr ausreichend Apotheken in der Fläche vorhanden sind?
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