Mutmaßlich gestohlene Arzneimittel

Lunapharm-Skandal: Gesundheitsministerin Golze tritt zurück

Berlin - 28.08.2018, 09:35 Uhr

Brandenburgs Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke) tritt von ihrem Amt zurück. Der Grund: Der sogenannte Lunapharm-Skandal, bei dem es um den Import mutmaßlich gestohlener Arzneimittel geht. ( j/ Foto: dpa)

Brandenburgs Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke) tritt von ihrem Amt zurück. Der Grund: Der sogenannte Lunapharm-Skandal, bei dem es um den Import mutmaßlich gestohlener Arzneimittel geht. ( j/ Foto: dpa)


Landesregierung in der Krise

Noch immer ist auch völlig unklar, wie groß der gesundheitliche Schaden ist, der durch den Arzneimittel-Skandal bei den Patienten entstanden ist. Die ARD-Sendung „Kontraste“ hatte zuletzt Recherchen veröffentlicht, nach denen Lunapharm schon 2013 mutmaßlich gestohlene Arzneimittel aus Griechenland importierte. Bislang ist auch nicht geklärt, wie und ob die importierten Medikamente – zumeist Krebsarzneimittel – während des Transports ausreichend gekühlt wurden.  Medienberichten zufolge soll die Taskforce nun mitgeteilt haben, dass sich die Wirksamkeit der Lunapharm-Arzneimittel im Nachhinein nicht untersuchen lasse, deswegen könne ein gesundheitlicher Schaden bei den Patienten nicht ausgeschlossen werden.

Wie viele Patienten von Lunapharm importierte Arzneimittel erhalten haben, ist ebenfalls noch ungeklärt. Lunapharm hatte Geschäftsbeziehungen in mehreren Bundesländern, allein in Berlin sollen drei Apotheken jahrelang die betroffenen Arzneimittel abgegeben haben. Bekannt wurde bislang auch, dass es insgesamt um 4651 Arzneimittelpackungen gehe. Diese Zahl bezieht sich allerdings auf den Zeitraum 2015 -2017, von dem das Ministerium bisher ausging. Sollten sich die Recherchen von Kontraste bestätigen und die Unregelmäßigkeiten schon seit 2013 stattgefunden haben, sind vermutlich deutlich mehr Packungen betroffen.

Brandenburgs rot-rote Landesregierung steckt somit in einer Krise: Vergangene Woche hatte bereits Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) seinen Rückzug aus privaten Gründen angekündigt. Golze, die bereits neun Jahre im Bundestag saß und Brandenburger Co-Vorsitzende ihrer Partei ist, wurde als potentielle Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im kommenden Jahr gehandelt. Nun muss sich Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) allerdings gleich um zwei neue Minister kümmern.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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8 Kommentare

lunapharm

von Alexander Zeitler am 30.08.2018 um 0:57 Uhr

Ost-Politikern und den Ost-Apothekern geht es nicht ums geld
Ich kringle mich vor Lachen.

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lunapharm

von Alexander Zeitler am 30.08.2018 um 0:52 Uhr

wundere mich, wie so manche kommentare durch die nettiquette kommen.

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AW: lunapharm

von Christiane Patzelt am 29.08.2018 um 14:03 Uhr

Was soll denn so ein bescheuerter Kommentar? Was hat denn Ost und West damit zu tun? Solche Kommentare sind weder hilfreich, noch pfiffig, sie sind einfach nur blöde! Hat einer von uns Brandenburgern,MeckPommern,Sachsen oder Thüringern bei „eurem“ Bottroper „ich-scheiss-auf-die-Ethik-und-Moral-und-verticke-Billigchemos“ geschrieben: „typisch Wessi, kriegt die Taschen nicht voll!!!“??

C. Patzelt, an der Berliner Mauer großgewordene Kreuzbergerin und glücklich, dass diese nicht mehr steht (scheinbar aber immer noch in den Köpfen etlicher Wessikollegen)

Lunapharm

von Alexander Zeitler am 29.08.2018 um 1:46 Uhr

Immerhin. Finanzielle Einbussen wird die Dame nicht haben

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AW: Lunapharm

von Conny am 29.08.2018 um 9:23 Uhr

Den Politikern geht es nicht ums Geld. Es ist eine Berufung wir bei uns Apothekern:)

Rücktritt

von Conny am 28.08.2018 um 12:10 Uhr

Endlich !

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AW: Rücktritt

von Bernd Küsgens am 28.08.2018 um 18:45 Uhr

Wieso nur der unfähigen Ministerin? Der Ministerpräsident hat diese unfähige Dame ins Ministerium berufen, dann sollte auch er endlich seinen Hut nehmen. Er ist selber unfähig eine Regierung zu führen!!

AW: Rücktritt

von Christiane Patzelt am 29.08.2018 um 15:56 Uhr

Was weiß denn Herr Kuesgens von Ministerpräsident Woidtke und seiner Fähigkeit, ein Bundesland als Ministerpräsi zu lenken? Da kann ich auch auf den Laschet zeigen und mich wundern, wer im Jahre 2018 immer noch gegen gleichgeschlechtliche Ehen wettert....

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