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Knapp 1 Milliarde Euro
Ärzte bekommen mehr Geld – auch für Umsetzung der DSGVO
Während die Apotheker für jede Honorarerhöhung beim Bundeswirtschaftsminister vorsprechen müssen, können die niedergelassenen Ärzte ihre Vergütung einmal im Jahr mit den Kassen neu aushandeln. Ungewohnt problemlos haben sich der GKV-Spitzenverband und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) nun auf ein Plus von insgesamt etwa 620 Millionen Euro für das kommende Jahr geeinigt. Weitere Honorarerhöhungen sind angekündigt – etwa für die Umsetzung der neuen Datenschutzregeln.
Die Kassenärzte in Deutschland sollen 2019 mehr Geld für die Versorgung der gesetzlich Versicherten bekommen. Der GKV-Spitzenverband und die KBV einigten sich am gestrigen Dienstag auf mehrere Elemente für einen Anstieg der Honorare für 2019. Der wichtigste Beschluss des sogenannten Bewertungsausschusses, in dem Kassen und KBV jährlich zwecks der Vergütungsverhandlungen zusammenkommen, ist die Erhöhung des Orientierungspunktwertes um 1,6 Prozent. Dies entspricht einem Honorarplus von etwa 550 Millionen Euro. Dieser Orientierungspunktwert dient als Verhandlungsgrundlage für die regionalen Verhandlungen zu den regionalen Punktwerten. Mit dem sogenannten Punktwert lassen sich die einzelnen im Erweiterten Bewertungsmaßstab (EBM) festgelegten ärztlichen Leistungen berechnen. (Auf Seite 2 dieses Artikels finden Sie eine ausführliche Beschreibung dazu, wie das Ärztehonorar funktioniert).
Der Bewertungsausschuss beschloss auch einen Anstieg der Morbiditätsrate. Zu Erklärung: Das von den Kassen für die Ärzte zur Verfügung gestellte Budget (Vergütungsvolumen) ist morbiditätsabhängig. Das heißt: Je älter und kränker die Bevölkerung ist, desto mehr Geld bekommen die Ärzte zur Verfügung gestellt. Laut KBV wird diese Morbiditätsrate um 0,3 Prozent erhöht – das entspricht einer Steigerung von etwa 70 Millionen Euro für 2019.
Weitere Honorarerhöhungen kommen noch
Damit ist aber noch nicht genug: Ärzte und Kassen beschlossen noch einige weitere Vergütungssteigerungen, deren Höhe noch genauer definiert werden muss. Laut KBV sollen die Kassenärzte ab dem kommenden Jahr beispielsweise Zuschläge für die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und neue Hygieneregeln bekommen. Auch andere Einzelleistungen wie Vorsorgeuntersuchungen und Hausbesuche sollen im kommenden Jahr höher vergütet werden. Beide Seiten rechnen damit, dass sich das Honorar der etwa 120.000 Vertragsärzte so um weitere 400 Millionen Euro erhöht.
Der GKV-Spitzenverband sprach von einem guten Ergebnis. „Damit steigen die Arzthonorare merklich, ohne die Beitragszahler zu überfordern“, sagte Sprecher Florian Lanz der Deutschen Presse-Agentur. Wie das Ergebnis einmal mehr zeige, funktioniere die gemeinsame Selbstverwaltung von Ärzten und Krankenkassen, sagte Lanz. Zudem dürften die Arzthonorare angesichts von Plänen der Politik noch stärker steigen. Im vergangenen Jahr hatten die niedergelassenen Ärzte 38,3 Milliarden Euro Honorar von den gesetzlichen Kassen bekommen.
3 Kommentare
Wie heißt doch das Fremdwort für Apotheker?: Honorarerhöhung!
von Heiko Barz am 23.08.2018 um 17:45 Uhr
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Weitere Honorarerhöhungen kommen noch
von Karl Friedrich Müller am 22.08.2018 um 12:36 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Weitere Honorarerhöhungen kommen noch
von Ilona Weiß am 22.08.2018 um 18:15 Uhr
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