Schutz vor HIV

Spahn befürwortet HIV-PrEP auf Kassenkosten

Berlin / Stuttgart - 20.07.2018, 16:45 Uhr

Jens Spahn möchte, dass die HIV-Präexpositionsprophylaxe von den Krankenkassen erstattet wird. (Foto: magann / stock.adobe.com)

Jens Spahn möchte, dass die HIV-Präexpositionsprophylaxe von den Krankenkassen erstattet wird. (Foto: magann / stock.adobe.com)


Eine HIV-PrEP schützt erwiesenermaßen vor einer Ansteckung mit HIV. Bislang ist die Finanzierung reine Patientensache. Gesundheitsminister Spahn will nun, dass die Präexpositionsprophylaxe Kassenleistung wird.

Krankenversicherte mit erhöhtem HIV-Risiko sollen sich nach dem Willen von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) künftig auf Kassenkosten mit einer Präexpositionsprophylaxe (PrEP) vor einer Ansteckung schützen können. Spahn sagte dem „Deutschen Ärzteblatt“, er wolle dafür sorgen, dass Menschen mit einem erhöhten Infektionsrisiko einen gesetzlichen Anspruch auf ärztliche Beratung, Untersuchung und Arzneimittel zur PrEP erhalten.

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Spahn betonte, er wolle dem bestehenden Wildwuchs, den es derzeit rund um die PrEP in Deutschland gebe, „ein strukturiertes Angebot entgegensetzen“. Richtig genommen sei die PrEP „ein wirksamer Schutz gegen HIV“. Die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigten, dass die HIV-Infektionszahlen durch PrEP deutlich gesenkt werden könnten. Derzeit gibt es in Deutschland ein PrEP-Pilotprojekt, an dem sich über 60 Apotheken deutschlandweit beteiligen. Hier können Patienten – nach ärztlicher und pharmazeutischer Beratung – generische PrEP-Präparate für knapp 50 Euro Monat bekommen. Zudem hat Ratiopharm den Preis für sein ebenfalls für die PrEP zugelassenes Arzneimittel drastisch gesenkt.. 

Für seinen Vorstoß gab es Lob vom Koalitionspartner wie auch von der Opposition. Hilde Mattheis (SPD) sagte, nach den bisherigen Erfahrungen sei es „konsequent, dass wir diesen Schritt gehen und die PrEP Kassenleistung wird.“ Sie sei „froh, dass die Union hier ihre ideologischen Scheuklappen abnimmt und pragmatisch im Sinne der Versicherten Politik machen will“. Die SPD werde den Gesetzentwurf des BMG umgehend prüfen und so bald wie möglich beschließen. Und auch aus Reihen der FDP gab es Lob: Prof. Dr. Andrew Ullmann, Obmann der FDP-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Gesundheit, begrüßte ebenfalls die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, in Sachen PrEP tätig werden zu wollen. Bereits Anfang Juli hatte die FDP-Fraktion eine kleine Anfrage zur Finanzierung der PrEP an die Bundesregierung gestellt, um eine eigene Initiative vorzubereiten.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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4 Kommentare

DAZ- Redaktion

von Redaktion DAZ.online am 23.07.2018 um 10:39 Uhr

Lieber Herr Barz,

in diesem Fall kann man tatsächlich einfach löschen. Gegen das anonyme posten haben wir leider keine Handhabe, wie wir mittlerweile wissen.

Herzliche Grüße
Ihre Readktion

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: DAZ- Redaktion

von Heiko Barz am 24.07.2018 um 12:03 Uhr

Schade!
Ich dachte, wir wären auf einem anderen Niveau, Meinungen zu publizieren, als man es von Twitter, Facebook und Co gewöhnt ist.

DAZ- Redaktion

von Heiko Barz am 21.07.2018 um 11:39 Uhr

Liebe Redaktion,
Dieses anonyme Gelaber ist nicht mehr zu ertragen!
Es gab mal eine Zeit, da hat man seine Argumente in namentlicher Verantwortung kundgetan.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

PrEP

von Bernd Küsgens am 20.07.2018 um 18:29 Uhr

Wo ist die Zustimmung von Prof. Lauterbach? Er weiss doch sonst immer alles.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

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