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Treffen aller Kammern und Verbände
Die ABDA will Frieden mit ihren Mitgliedern
Am kommenden Donnerstag steht in Berlin die ABDA-Mitgliederversammlung an. Das Treffen der Kammern und Verbände könnte brenzlig werden – schließlich haben einige ABDA-Mitglieder in den vergangenen Wochen große Unzufriedenheit mit der Arbeit ihrer politischen Vertretung geäußert. Aus Kreisen der ABDA heißt es nun, dass man Verständnis für die Unruhe an der Basis habe. Aber schon in den nächsten Monaten wolle man einen Lösungsvorschlag im Versandhandelskonflikt präsentieren.
Wenn man sich für die Berufspolitik im Apothekerlager interessiert, musste man in den vergangenen Wochen den Eindruck gewinnen, dass die ABDA mächtig unter Druck steht: Denn gleich mehrere Mitgliedsorganisationen haben deutliche Signale nach Berlin geschickt, dass sie mit der politischen Lobbyarbeit der ABDA derzeit unzufrieden sind: Keine Ergebnisse, ein zu passives Kommunikationsverhalten und keine Verbindung zur Basis.
Für großen Ärger sorgte beispielsweise der ABDA-Haushaltsentwurf. Die ABDA verlangt eine Beitragssteigerung von rund 3,5 Prozent von den Kammern und Verbänden – seit 2014 wären die Beiträge somit um rund 23 Prozent angestiegen. Die Kammern Nordrhein und Westfalen-Lippe beschwerten sich über das Beitrags-Leistungs-Verhältnis und lehnten den Entwurf offiziell ab. Deutliche Worte fand auch Brandenburgs Kammerpräsident Jens Dobbert, der mit Bezug auf das politische Kommunikationsverhalten – etwa zum Honorargutachten – sagte, dass die ABDA „gemeinschaftlich abgetaucht“ sei. Ungewöhnlich war auch die Kritik aus der Kammer Schleswig-Holstein, die eigentlich nicht für laute Töne bekannt ist. Doch unter dem neuen Kammerpräsidenten Kai Christiansen wurde nun eine Resolution beschlossen, in der der ABDA eine Frist gesetzt wird, innerhalb derer sie ihre politische Ausrichtung erklären soll.
ABDA: Auf der Mitgliederversammlung wollen wir uns erklären
Wie reagiert man in Berlin auf diese Kritik? Wie will die ABDA ihre Mitglieder wieder „einfangen“ Schließlich ist es kein gutes Zeichen an die Politik, dass man in einer entscheidenden Phase nicht geschlossen agiert. DAZ.online hat sich an der ABDA-Spitze umgehört. Zitieren lassen wollte sich niemand. Allerdings hieß es hinter vorgehaltener Hand, dass man „großes Verständnis“ für den Unmut der Mitgliedsorganisationen habe. Schließlich sei es eine Aufgabe der Kammern und Verbände, den Ärger an der Basis an die ABDA weiterzugeben.
Einen Grund für den Ärger an der Basis sieht die ABDA-Spitze in den Absprachen mit dem Bundesgesundheitsministerium. Man habe nach dem ersten Treffen Stillschweigen vereinbart, stehe aber jetzt in „dauerhaften, regelmäßigen Gesprächen“ mit dem BMG. Es sei nicht möglich, Zwischenstände an die Verbände und Kammern weiterzureichen. Für die Mitgliederversammlung am kommenden Donnerstag hat sich die ABDA-Spitze jetzt vorgenommen, die Mitlieder zu befrieden: Man wolle ein Signal senden, dass eine Lösung des Versandhandelskonfliktes in den nächsten Monaten präsentiert werden könne. So wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schon in einer Facebook-Diskussion erklärte, hieß es auch aus der ABDA, dass man spätestens beim Deutschen Apothekertag „gemeinsam mit dem BMG“ eine Lösung vorstellen werde.
ABDA: Es geht nicht um den Rx-Versand, sondern um die Preisbindung
Doch wie könnte diese Lösung aussehen? Spahn hatte erklärt, dass er keine Rabatte im Rx-Markt haben will, das Rx-Versandverbot sieht er aber europarechtlich nur schwer umsetzbar. Aus der ABDA-Spitze heißt es nach wie vor, dass die Erhaltung der Festpreise nur mit dem Rx-Versandverbot umsetzbar sei. Allerdings scheint man auch in der ABDA sich nicht am Verbot festzuklammern. Oberste Priorität habe die Rx-Preisbindung, nicht das Verbot des Rx-Versandhandels. Wenn es neue Ideen gebe, mit denen der Rx-Versand und die Rx-Preisbindung gleichzeitig erhalten werden können, werde man sich dem nicht verschließen.
2 Kommentare
Wo wird hier agiert ?
von gabriela aures am 25.06.2018 um 22:39 Uhr
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Klingt nach sauberer Linie
von Wolfgang Müller am 25.06.2018 um 15:57 Uhr
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