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Schleswig-Holstein
Apothekerkammer: Resolution gegen das Schweigen der ABDA
Das Schweigen der ABDA war das zentrale Diskussionsthema bei der Kammerversammlung der Apothekerkammer Schleswig-Holstein am gestrigen Mittwoch. Die Versammlung wandte sich mit einer Resolution an die ABDA und Kammerpräsident Dr. Kai Christiansen fürchtet, die ABDA ziehe sich in eine Wagenburg zurück.
Am gestrigen Mittwoch fand in Kiel die erste Sitzung der Kammerversammlung der Apothekerkammer Schleswig-Holstein nach der Wahl des neuen Kammerpräsidenten Dr. Kai Christiansen statt. In seinem ersten Bericht an die Versammlung erklärte Christiansen, dass auch er keine tiefergehenden Informationen von der ABDA-Spitze über die Gespräche mit Gesundheitsminister Spahn habe. Die Gesprächspartner hätten absolute Vertraulichkeit vereinbart. Doch würden weiterhin Gespräche auf der Arbeitsebene zwischen dem Gesundheitsministerium und der ABDA stattfinden. Die ABDA liefere Daten und auch Projektentwürfe. Der Austausch solle bis in den Sommer weiter laufen. „Bei den Gesprächen wird wohl kein Thema ausgeklammert“, mutmaßte Christiansen. Wenn das, was Minister Spahn auf dem Deutschen Apothekertag verkünden werde, als Erfolg zu verbuchen sei, habe die ABDA alles richtig gemacht. Doch was passiere, wenn es ein „Es hätte schlimmer kommen können“-Ergebnis sei, fragte Christiansen und ergänzte: „Sind die Tage der Führungsriege der ABDA dann zumindest angezählt?“
ABDA in der Wagenburg
Christiansen griff das Zitat des brandenburgischen Kammerpräsidenten Jens Dobbert auf. Dobbert hatte gesagt: „Auf Veränderungen zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.“ Dieses Bild ergänzte Christiansen: „Wenn die ABDA wenigstens an einem Bahnhof stehen würde, könnte sie auf einen vorbeifahrenden Zug aufspringen, dessen Richtung sie zwar nicht mehr beeinflussen kann, aber der sich immerhin bewegt, doch ich sehe die ABDA an keinem Bahnhof stehen.“ ABDA-Präsident Schmidt sage, dass die ABDA keine Blockadehaltung einnehme, aber er sage auch, „dass es eine Beschlusslage beim Thema Honorierung und Rx-Versandverbot gibt und man nur nach dieser Beschlusslage handeln könne“. Christiansen habe den Eindruck, dass diese Beschlusslage „die bekannte Wagenburg der ABDA-Spitze“ sei und fragte, ob es vielleicht an der Zeit sei, die Beschlusslage zu überdenken. Er könne nur hoffen, dass die ABDA die Gespräche nutze, um mutig nach vorne zu gehen und Minister Spahn mit kreativen und innovativen Vorschlägen begegne. Doch auch die Apotheker an der Basis müssten sich fragen, wie sie in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden - als pharmazeutische Dienstleister, die sich immer zuerst um den Menschen und nicht um Rezeptformalitäten kümmern, oder als Verkäufer.
Keine leichte Antwort
In der anschließenden Diskussion zeigten viele Delegierte Verständnis für die vereinbarte Vertraulichkeit bei der ABDA. Doch wurde immer wieder ergänzt, dass die ABDA sich davon unabhängig zu anderen Themen äußern könne, beispielsweise zu den jüngsten Forderungen des GKV-Spitzenverbandes. Die ABDA mache nicht einmal ihre Ziele an der Basis deutlich, lautete ein Vorwurf. Dr. Peter Froese, Vorsitzender des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein, erklärte die gegenwärtige Situation mit der Natur des Problems um die Gleichpreisigkeit. Darauf gebe es keine leichte Antwort. Die Politik wolle die schwierige Frage um das Rx-Versandverbot nicht entscheiden, sondern versuche sie auszusitzen. Doch es gebe keinen Kompromiss und alle „Surrogatmechanismen“ würden das System in der Folge zum Einsturz bringen. Darum müsse die Maximalforderung aufrechterhalten werden und „darum passiert so wenig“, erklärte Froese und darum werde der Druck auf die Apotheker so groß.
2 Kommentare
Lieber Herr Froese,
von gabriela aures am 21.06.2018 um 14:57 Uhr
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Danke!
von Christiane Patzelt am 21.06.2018 um 13:40 Uhr
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