Durch Zecken übertragene Erkrankung

Was ist FSME und wie schützt man sich?

Stuttgart - 22.06.2018, 07:00 Uhr

Bei Infektionen mit FSME gibt es keine kausal wirksamen antiviralen Arzneimittel, am besten schützt die FSME-Impfung. Diese ist zugelassen für Kinder ab einem Jahr. (Foto: imago)

Bei Infektionen mit FSME gibt es keine kausal wirksamen antiviralen Arzneimittel, am besten schützt die FSME-Impfung. Diese ist zugelassen für Kinder ab einem Jahr. (Foto: imago)


Schutz vor FSME: Impfung mit Encepur® oder FSME-Immun

Es existiert bis dato keine kausale Therapie einer FSME-Infektion. Den besten Schutz bietet die Impfung. Der Impfstoff gegen FSME enthält einen mittels Formaldehyd inaktivierten Virusstamm. Vorteil bei inaktivierten Vakzinen ist, dass – so die Inaktivierung tatsächlich und zu 100 Prozent geglückt ist – das Virus seine Virulenz verloren hat und nicht mehr in der Lage ist, eine Infektion auszulösen. Allerdings kauft man sich diesen Vorteil auch mit einem entsprechenden Nachteil ein: Das abgetötete Viruspartikel kann sich nicht mehr replizieren, die Immunogenität verglichen mit Lebendvakzinen ist deutlich geringer und bietet auch bei vollständiger Immunisierung keinen lebenslangen Schutz.

In Deutschland schützen zwei Impfstoffe vor Infektionen mit FSME: Encepur® von GSK und FSME-Immun von Pfizer. Beide Hersteller vermarkten sowohl eine Variante für Kinder und Erwachsene. Die Kinder-Impfstoffe enthalten jeweils die Hälfte der Antigendosis der Erwachsenen-Vakzine. Allerdings unterscheiden sich die Kinder- und Erwachsenen-Impfstoffe von GSK und Pfizer hinsichtlich ihrer Zulassung:
Encepur® Kinder zugelassen für ein Lebensalter von 1 bis 11 Jahren, ab dem 12. Lebensjahr eignet sich der Impfstoff Encepur® Erwachsene.
FSME-Immun Junior darf bei Kindern im Alter von 1 Jahr bis 15 Jahren geimpft werden. Ab 16 Jahren eignet sich FSME-Immun Erwachsene. Beide Impfstoffe enthalten unterschiedliche Antigene, und zwar Encepur® den Stamm K-23, FSME-Immun den Stamm Neudörfl. Wirken die beiden Impfungen überhaupt gleich gut?

Encepur® und FSME Immun gleichwertig und austauschbar

In den vergangenen Saisons machten immer wieder temporäre Lieferengpässe bei einzelnen FSME-Impfstoff-Herstellern die Versorgung impfwilliger Patienten schwierig. Dürfen die Impfstoffe untereinander ausgetauscht werden? Das heißt, darf eine mit Encepur® begonnen Impfung mit FSME-Immun fortgesetzt werden und umgekehrt?

Das RKI bewertet die FSME-Impfstoffe von Pfizer und GSK als „gleichwertig und austauschbar“. Es sollte zwar – so möglich – bei der Grundimmunisierung mit der Vakzine eines Herstellers geimpft werden, allerdings stelle ein Wechsel im Bedarfsfall keine Einbußen hinsichtlich der Wirksamkeit dar.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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