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Bayerns Kammerpräsident Thomas Benkert
„Die Bequemlichkeit des Patienten kann nicht oberste Priorität sein“
Unterzeichnet die Petition für das Rx-Versandverbot!
Benkert griff auch das kürzlich vom Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes beschlossene Positionspapier zum Apothekenmarkt auf. Er habe sich geärgert, dass die Kassen das Honorargutachten des Bundeswirtschaftsministeriums „doch noch rausgekramt“ haben. Zu einzelnen Inhalten äußerte sich der Kammerpräsident nicht. Nur so viel: „Rund 2,2 Prozent der Kassenausgaben werden für Apotheken ausgegeben, das ist der niedrigste Stand, der je da war. Die Verwaltungsausgaben sind allerdings doppelt so hoch.“ Benkert sprach daher eine Empfehlung aus: „Man sollte nicht am Apotheker sparen, sondern mit dem Apotheker.“
Rewitzer: 50.000 Unterschriften nächste Woche knacken
Was die größten politischen Forderungen der BLAK betrifft, nannte Benkert das Rx-Versandverbot als erstes. Er sehe große Gefahren, wenn man nicht bald eingreife. Denn: „Das Großkapital lässt sich nicht steuern, wir sollten die Versorgung nicht aus der Hand geben.“ Diesbezüglich empfahl er seinen Kollegen ausdrücklich, die Petition von Apotheker Christian Redmann zu unterzeichnen. Dazu sagte der Kammerpräsident: „Wir sollten das alle unterstützen – als Zeichen, dass wir alle dahinter stehen. Es wäre schon sehr schade, wenn das scheitert, weil einige Kollegen nicht in der Lage sind, das aufzurufen.“ Sehr vehement mischte sich Vizepräsidentin Jutta Rewitzer in die Diskussion um die Online-Petition ein. Sie beschwerte sich: „Es kann nicht sein, dass DAZ.online jeden Tag dafür wirbt und es kommen täglich nur 500 Unterschriften dazu. Das muss jetzt Schlag auf Schlag gehen – wir müssen die 50.000 Unterschriften nächste Woche voll haben, um dem Minister auch zu zeigen, wir sehr wir dahinter stehen.“ Die ABDA hatte ihre Unterstützung für die Online-Petition verwehrt. Präsident Friedemann Schmidt sagte, dass eine Petition nicht das richtige politische Mittel sei.
Hubmann: Protestaktionen derzeit falsch
Während der Diskussion sprachen die Delegierten auch über weitergehende Protestmaßnahmen, um gegen die Forderungen der Kassen und den Widerstand gegen das Rx-Versandverbot zu protestieren. An dieser Stelle mischte sich allerdings Bayerns Verbandschef und DAV-Vize Dr. Hans-Peter Hubmann in die Debatte ein. Hubmann erklärte, dass Protestmaßnahmen „genau den Druck erzeugen würden, den wir nicht brauchen“. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe den Apotheker bislang in keinem Punkt eine Absage erteilt, es gebe derzeit daher keinen Anlass für solche Maßnahmen.
Mehr Studienplätze in Bayern?
Schließlich ging es in der Rede von Benkert, aber auch in der anschließenden Diskussion um die Nachwuchssituation der Apotheker. In seiner Rede wies Benkert auf die Landesinitiative in Niedersachsen zur flächendeckenden Etablierung von Stationsapothekern hin. „Hochrechnungen haben gezeigt, dass wir dafür etwa 1200 Apotheker bräuchten, wenn es in allen Kliniken Stationsapotheker geben sollte. Davor sollten wir aber nicht zurückschrecken, weil es unserem eigenen Berufsanspruch und unserem Ansehen in der Öffentlichkeit dient.“ Aus dem Publikum hieß es diesbezüglich, dass das Pharmaziestudium reformbedürftig sei. Es werde zu viel Chemie unterrichtet, die Versorgungsrealität komme zu kurz, erklärte ein Delegierter. Benkert erklärte, das er sich bei der bayerischen Staatsregierung zunächst dafür stark machen werde, die Anzahl der Studienplätze zu erhöhen.
4 Kommentare
Bequemlichkeit
von Benjamin Rohrer am 11.06.2018 um 19:50 Uhr
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Unverstanden
von Reinhard Rodiger am 08.06.2018 um 15:32 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Unverstanden
von Dr. Ralf Schabik am 11.06.2018 um 18:28 Uhr
AW: Unverstanden
von Reinhard Rodiger am 11.06.2018 um 23:25 Uhr
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