Papier zur „Neuordnung der Apothekenstrukturen“

Krankenkassen wollen eine Milliarde Euro am Apothekenhonorar sparen

Berlin - 01.06.2018, 13:35 Uhr

Der GKV-Spitzenverband fordert in einem Positionspapier drastische Absenkungen am Apothekenhonorar sowie eine Neuordnung der Apothekenstruktur. (Foto: dpa)

Der GKV-Spitzenverband fordert in einem Positionspapier drastische Absenkungen am Apothekenhonorar sowie eine Neuordnung der Apothekenstruktur. (Foto: dpa)


Schon im Bundestagswahlkampf hatte der GKV-Spitzenverband weitgehende Deregulierungen im Apothekenmarkt gefordert. Nun macht der Kassenverband ernst: DAZ.online liegt ein Positionspapier zur „Neuordnung der Apothekenstrukturen und -vergütung“ vor, das vom Verwaltungsrat beschlossen werden soll. Mit Blick auf das Honorargutachten fordern die Kassen darin die drastische Absenkung der Apotheken- und Großhandelsvergütung, um mehr als 1 Milliarde Euro zu sparen. Außerdem geht es um Apothekenketten, Apothekenbusse, Video-Apotheken und Höchstpreise.

Wer geglaubt hat, dass der GKV-Spitzenverband mit seinem Papier zum Bundestagswahlkampf, in dem die komplette Deregulierung des Apothekenmarktes gefordert wurde, nur Aufsehen erregen wollte, der lag falsch. Denn in den vergangenen Monaten hat der Kassenverband, der als die politische Spitzenorganisation der Kassen in Berlin agiert, ein Positionspapier entwickelt, mit dem eine „Neuordnung“ der Apothekenstrukturen und des Honorars ins Spiel gebracht wird. Beschlossen ist dieses Papier noch nicht: Schon in der kommenden Woche trifft sich der Verwaltungsrat des Kassenverbandes, in dem Vertreter von Arbeitgebern und Arbeitnehmern aller Kassenarten zusammenkommen.

Das zum Beschluss vorliegende Positionspapier ist „nur“ zehn Seiten lang, hat es inhaltlich aber in sich. Grundsätzlich will der Kassenverband an zwei Punkten ansetzen: Erstens werden drastische Einsparungen am Apothekenhonorar gefordert. Wirklich tief ins Detail zu etwaigen Umstellungen am Honorar gehen die Kassen nicht. Klar ist aber: Die im Honorargutachten des Bundeswirtschaftsministeriums genannten Empfehlungen werden immer wieder als Bezug genannt. Zweitens geht es um tiefgreifende Änderungen an der Apothekenstruktur und um den Versandhandel.

Diese Punkte enthält das GKV-Papier zum Apothekenhonorar:

Der GKV-Spitzenverband betont immer wieder, dass „erhebliche Wirtschaftlichkeitsreserven“ beim Großhandels- und Apothekenhonorar bestehen. Schließlich habe das Gutachten des BMWi gezeigt, dass „einige Leistungen teilweise deutlich überfinanziert“ seien. Zur Erklärung: Die BMWi-Gutachter hatten für alle Honorarbestandteile der Apotheker neue Werte errechnet, die – bei einer Umsetzung – zu einer „Kostendeckung“ führen würden. Und auch der GKV-Spitzenverband will diese „Kostendeckung“ erreichen. Dazu heißt es in dem Papier:


„Selbst bei einer Erhöhung anderer Vergütungsbestandteile, wie der Nacht- und Notdienst- pauschale, würde die Umsetzung einer leistungsbezogenen und kostendeckenden Vergütung die Ausgaben der Kostenträger (GKV sowie PKV, Beihilfe und Selbstzahler) für rezeptpflichtige Arzneimittel um mehr als 1 Mrd. Euro senken können. Wesentliche Effekte werden insbesondere im Bereich parenteraler Zubereitungen und durch eine Entflechtung der Vergütungsbestandteile erreicht. Hinzu kommen mehr als 200 Mio. Euro, die durch eine Anpassung der Zuschläge des Großhandels eingespart werden können. Damit bestehen erhebliche Reserven aus wirtschaftlicher Betriebsführung der Apotheken und des Großhandels.“

Positionspapier des GKV-Spitzenverbandes


Prozentuale Marge erhöhen, aber deckeln

Die BMWi-Gutachter hatten beispielsweise empfohlen, das Fixhonorar auf 5,84 Euro zu senken, die prozentuale Marge aber auf 5 Prozent zu erhöhen. Der Kassenverband macht zumindest zum Fixhonorar keine festen Angaben. Grundsätzlich stören sich die Kassen aber an der Konzeption des Apothekenhonorars:


„Die wesentliche Säule ist der preisunabhängige Festzuschlag, der die Abgabe von Fertigarzneimitteln deutlich überfinanziert. Im Ergebnis führt dies zu der heute bestehenden ungleich verteilten Vergütung zwischen den Apotheken und zur Ausbildung unwirtschaftlicher Strukturen mit einer Überversorgung in städtischen Gebieten. Dieser im Gutachten identifizierte ruinöse Wettbewerb wiederum ist zu einem großen Teil selbst verursacht durch Preisdumping bei sog. OTC-Arzneimitteln, deren Abgabepreis von der einzelnen Apotheke selbst festgelegt werden kann.“

Positionspapier des GKV-Spitzenverbandes


Die Kassen fordern daher eine „Entflechtung“ des Apothekenhonorars. Das bedeutet konkret:


„Dabei ist die vorgeschlagene Umgestaltung der Vergütung durch Absenkung des absoluten sowie Anhebung des prozentualen Festzuschlags sachgerecht. Letzterer ist zu deckeln, um eine unberechtigte Belastung der Versichertengemeinschaft durch die zunehmende Zahl hochpreisiger Arzneimittel zu verhindern. Besonderes Augenmerk ist auch auf die Bereiche mit überdurchschnittlich hohem Einsparpotential zu richten, vor allem auf die deutlich überfinanzierte Vergütung individuell hergestellter parenteraler Zubereitungen.“

Positionspapier des GKV-Spitzenverbandes


Der Bundesverband Deutscher Versandapotheker (BVDVA) und die Grünen-Bundestagsfraktion fordern als Reaktion auf das EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung seit Monaten die Einführung einer Höchstpreisregelung. Um die Landapotheken zu schützen, sollen die Zahlungen in den Nacht- und Notdienstfonds erhöht werden, aus dem insbesondere viele kleine Apotheken auf dem Land profitieren. Der Kassenverband erklärt, dass die Erhöhungen bei der Notdienstpauschale durchaus machbar seien – wenn gleichzeitig das Fixhonorar abgesenkt werde.

Interessant sind auch die Aussagen zur sinkenden Apothekenzahl. Aus Sicht der Kassen kann es nicht ihre Aufgabe sein, Apotheken am Leben zu erhalten:


„Das wirtschaftliche Risiko der Niederlassungsfreiheit von Apotheken ist nicht durch die GKV zu tragen, vor allem dann nicht, wenn sie in überversorgten Gebieten erfolgt ist. Eine Förderung von möglicherweise von einer Schließung bedrohten Apotheken ist daher nicht zielführend. Dies gilt insbesondere auch für einen möglichen Zuschlag zur Bestandssicherung von Apotheken, welcher  vor dem Hintergrund der bestehenden Niederlassungsfreiheit nicht sachgerecht ist. Dies kann mit Blick auf den notwendigen Konsolidierungsprozess auch nicht gewollt sein.“

Positionspapier des GKV-Spitzenverbandes


Grober Fehler und Paukenschlag bei der Apothekenstruktur

Auf das Kapitel zur Apothekenvergütung folgen im GKV-Positionspapier die Ausführungen zur Apothekenstruktur. Dieses Kapitel beginnt mit einer Falschaussage und einem Paukenschlag zugleich. Denn dort heißt es: „Deutschland weist im internationalen Vergleich insgesamt eine hohe Apothekendichte auf.“ 

Gebäude des GKV-SV in Berlin. (Foto: Imago)

Was der Kassenverband damit meint, ist völlig unklar. Richtig ist, dass Deutschland bei der Apothekendichte im EU-Vergleich mit etwa 24 Standorten auf 100.000 Einwohner im unteren Mittelfeld liegt und in den vergangenen Jahren immer wieder abgerutscht ist.

Dann macht der GKV-Spitzenverband klar, welches Grundproblem er im Apothekenmarkt sieht: 


„Die Regulierung des Apothekenmarktes in Deutschland erfolgt derzeit noch unter dem Leitgedanken der Bewahrung historisch gewachsener Privilegien und Strukturen, auch im Hinblick auf die Vergütung. Der Patient steht dabei nicht im Fokus der Interessen, sondern vielmehr die Vergütung. Zentraler Leitgedanke einer Regulierung der Arzneimittelversorgung durch Apotheken sollte die Patientenorientierung sein.“

Positionspapier des GKV-Spitzenverbandes


Deswegen werden die folgenden Maßnahmen gefordert:

  • Die Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes. Dies ermögliche „neue flexible Vertriebswege und biete den Patienten die „Chance auf bedarfsgerechte Angebotsstrukturen“. Und weiter: „Zudem werden durch einen damit entstehenden stärkeren Wettbewerb Anreize für eine intensivere Beratung und die Entwicklung neuer patientenorientierter Versorgungsformen gesetzt.
  • Ein Verbot von Pick-up-Stellen soll es für die Kassen nicht geben.
  • Die „Apotheke Light“. Dass Filialapotheken mit nahezu gleicher Ausstattung und Organisation wie Hauptapotheken zu betreiben sind, stört den Kassenverband, schließlich sei der Betrieb von Filialen wirtschaftlich weniger attraktiv. Gefordert wird daher eine „arbeitsteilige Organisation innerhalb von Filialverbünden oder auch mehrerer Einzelapotheken“.
  • Um die Versorgung zu „flexibilisieren“, schlägt der Verband außerdem die „Reduzierung der Öffnungszeiten oder aber eine verstärkte mobile Versorgung durch Apothekenbusse mit fixen Touren bzw. Standzeiten in strukturschwachen Regionen“ vor.
  • Video-Pharmazie: „Analog zur Telemedizin könnte beispielsweise Telepharmazie in der Filialapotheke durch pharmazeutisches Fachpersonal mit Teleassistenz zum approbierten Apotheker in der Hauptapotheke ebenso präsent wie bei vergleichbaren Modellen in der ärztlichen Versorgung geleistet werden. Damit könnte sowohl die beratungsbedürftige Arzneimittelabgabe als auch eine feste ‚pharmazeutische Sprechstunde‘ realisiert werden.“
  • Rezepturen: Auch hier gibt es zu viele Regulierungen aus Kassensicht. Es sei „nicht vorrangig“, ob die Apotheke Rezepturen selbst herstellt oder die Rezepturen „vertraglich abgesichert kurzfristig von anderen qualifizierten Apotheken oder Herstellbetrieben bezieht“.

GKV: Versandhandel sorgt für Belebung

Zu guter Letzt geht es im Positionspapier dann noch um den Versandhandel, der aus Sicht des Kassenverbandes „für Belebung des Apothekengeschäfts“ sorgt. Auch hier verweist das Papier wieder auf das Honorargutachten, in dem steht, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Marktanteil der EU-Versender und der wirtschaftlichen Situation der Apotheke gebe. Der GKV-Spitzenverband sieht nur Vorteile im Versandhandel. Denn:

„Mithin besteht durch den Versandhandel eine effektive Wettbewerbssituation um die Qualität der Versorgung der Patientinnen und Patienten. Zudem können so erhebliche Skaleneffekte genutzt werden, die jedoch nicht einzelnen Patientinnen und Patienten, sondern allen Versicherten zu Gute kommen sollten.“

Gegen Patientenboni spricht aus Sicht der Kassen nichts

Was die Auflösung des Versandhandelskonfliktes nach dem EuGH-Urteil betrifft, schlagen sich die Kassen auf die Seite des BVDVA und der Grünen und fordern ein Höchstpreismodell. Und weiter: „Die Vergütungshöhe für Versandarzneimittel, die vom Höchstpreis abweicht, ist dann in einem zweiten Schritt ergänzend durch Selektivverträge zwischen Krankenkassen (und deren Verbände) und den Versandapotheken festzulegen.“

Auch der CDU-Politiker Michael Hennrich hatte zuletzt erklärt, dass er sich für Verträge zwischen Kassen und Versendern einsetzen werde. Hennrich fordert allerdings, dass es keine Patientenboni geben darf und die Einsparungen der Kassen den Apotheken zur Verfügung gestellt werden sollen. Das sieht der GKV-Spitzenverband anders: „Patientenboni sind in einem solchen Rahmen weiterhin möglich, jedoch entscheidet die Krankenkasse auf Basis der erzielten Vertragskonditionen über eventuelle Boni. Die Höhe der Boni sollte sich nur in einem gesetzlich festgelegten Rahmen bewegen und nicht für zuzahlungsbefreite Versicherte gewährt werden dürfen.“

Der GKV-Spitzenverband wollte sich auf Nachfrage inhaltlich nicht zu dem Papier äußern. Ein Sprecher teilte mit: Der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes wird sich auf seiner Sitzung am Mittwoch mit einem Positionspapier zur Apothekenstruktur- und vergütung befassen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns erst nach der Beschlussfassung des Papiers zu diesem äußern.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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22 Kommentare

Apothekenhonorar

von Dr. Markus Junker am 08.07.2019 um 10:27 Uhr

Ein Blick auf die Entwicklungen von Verbraucherpreisniveau, Lohnsteigerung, BIP zeigt, daß die Entwicklung der Arzneimittelpreise von dieser Steigerung ausgenommen ist. Sie liegt weit unter diesen Entwicklungen. Und das trotz der Anhebung von BTM-Gebühr und der Einführung der Nacht-und Notdienstpauschale.
Zudem leisten die Apotheken mit der Finanzierung ihrer Rechenzentren eine Aufgabe, die auch den GKV nützt: dort werden alle anfallenden Rabatte an die Kassen abgerechnet. Kostenbeteiligung der GKV dafür? Warum nicht?
Die Kassen haben dafür gesorgt, daß die Apotheken von der wirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt wurden (mit Hilfe der BMG Schmidt und Rösler). Wo soll denn noch gespart werden?
Das Problem ist, daß die Berufe die das soziale System in Deutschland aufrechterhalten, nicht wertgeschätzt werden. Daran wurde jahrelang gearbeitet. Warum hat die Politik das zugelassen?
Zum guten Teil auch deswegen, weil die Apotheker es zugelassen haben. Mit Preiskämpfen, die der Politik suggeriert haben, dass da "noch etwas geht".

Und eine Verhandlungsweise, die stets nur dann auf den Plan trat, wenn die Kassen oder die Politik die Sparschraube angezogen haben. Das suggeriert Bestandswahrung. Statt proaktiv die Verhandlungsführung zu treiben, auch öffentlich.
Und: Ein Streik hätte da sehr wohl Wirkung gezeigt. Und das Verständnis in der Bevölkerung für die Apotheken und deren Personal geweckt.
Die Zahl der Apotheken sinkt beständig. Weil niemand gezwungen werden kann, wirtschaftlich Harakiri zu begehen, nur weil die GKV immer reicher werden wollen.
Nur: der Bevölkerung nutzt das nichts, und die Politik sollte diese Entwicklung endlich stoppen.
Und: Der Trend in die Städte wird sich mit ein paar Ausgleichszahlungen nicht aufhalten lassen. Dafür braucht es Planbarkeit und Investitionssicherheit.
Ohne die geht es nicht. Da kann auch niemand zu gezwungen werden.


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GKV-Spitzenverband will einsparen

von Martin Straulino am 03.06.2018 um 19:55 Uhr

"Apotheker wollen bei den Krankenkassen ZWEI Milliarden Euro an VERWALTUNGSOSTEN einsparen".
Das wäre doch mal eine Schlagzeile ... ABDA bitte wache auf!!!

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Verwaltungsaufwand reduzieren

von SDi am 02.06.2018 um 16:17 Uhr

Ich hätte eine einfache Lösung.....den, durch die Krankenkassen verursachten, exorbitanten Verwaltungsaufwand in den Apotheken streichen. Dann bleibt mehr Zeit für den Patienten und die Kassen sparen Milliarden, weil wir wieder Zeit für unsere eigentlichen Aufgaben haben und nicht mehr zusätzlich fürs "Verwalten" bezahlt werden müssen. Dieser simple Vorschlag sollte doch auch bei den Kassen ankommen, eine Win-Win-Situation, oder?

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"...eine Milliarde Euro am Apothekenhonorar sparen", oder "Wir haben noch nicht genug auf der hohen Kante, außer Ferz in de Kopp"

von Bernd Jas am 01.06.2018 um 23:45 Uhr

Warum nicht gleich zwei oder drei Milliarden.

Das ist doch Stufe rot auf der Scala Realitätsverlust; von wegen nähe zum Patienten.
Die Wahrheit ist das Wort, ...man muss es nur oft genug vor den Politikern herunterbeten, dann wissen die das es "wahr" ist.
An diese Religion GLAUBT unsere ABDA jedoch nicht; sie sollte es besser WISSEN.

Ich bleibe bei meiner Kündigung an die Regierung.
Mal überlegen wer als nächstes dran ist wegen "fremdgesteuertem Irrsinn".



So Chris gez hasset, alle haben wieder Fisch in Kopp und Angst und Stress fressen anner Seele .
Aber der Vorteil ist immer noch auf unserer Seite, denn der GK...dingenskirchen hat noch nicht mal das.

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Gesunder Menschenverstand...

von Pharmixx am 01.06.2018 um 19:19 Uhr

...wird in Österreich Hausverstand genannt. Kann es sein, dass diese Funktionärsriege selten zuhause ist?

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Uns zu spalten ist nicht schwer

von Martin Didunyk am 01.06.2018 um 19:14 Uhr

1.Einen untereinander streitenden Hühnerhaufen wie #apotheker aufzumischen ist keine Kunst.
2.Themen müssen kommuniziert werden.
3.ABDA_Berlin,dav,bak sind handlungsunfähig.
4.alle unter 3. schaffen es nicht uns "geeinigt" zum Ziel zu führen.

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AW: Uns zu spalten ist nicht schwer

von Martin Didunyk am 01.06.2018 um 19:28 Uhr

nur eine
.geeinigte
.progressive
.innovative
.kommunikative
.kommunizierende
.Konfrontationsfähige

Apothekerschaft
kann in Zukunft gesellschaftlich und wirtschaftlich existieren.

aktuelle interne Organisationstrukturen des Berufsstandes führen nicht zum Ziel!

Das wahre Gesicht der Kassenfunktionäre: Pistole auf die Brust

von Heiko Barz am 01.06.2018 um 18:13 Uhr

Wenn dann in naher Zukunft der Dreck beiseite geräumt ist, und die Diskussionen um EUGH-Urteil, Honorarfragen 2hm Gutachten und und...da letztlich - nichts bringend - beendet wurden, dann bleiben wir mit gewaltigem Defizit und blutender Nase zurück und dann gibt es bestimmt wieder einen,der feststellt: "Es hätte auch schlimmer kommen können"!
Aber eins ist dabei klar, je mehr die KKassen impertinenten und im Fall der Apotheken unberechtigt Druck ausüben, desto mehr wird bei den KKassen von der Politik erwartet, dass die Forderungen der Apotheker unbotmäßig sind und deswegen auch unbezahlbar bleiben. Leider versagen in diesem besonderen Fall die Gesetze der Physik. Normalerweise resultiert auf Druck der Gegendruck. Nur in der pharmazeutischen Welt funktioniert diese Gesetz wahrlich nicht.

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"der Patient steht dabei nicht im Fokus der Interessen, sondern vielmehr die Vergütung"

von gerd reitler am 01.06.2018 um 16:52 Uhr

Da haben die KK etwas verwechselt.
Sie sollten nicht ihre primitive Denkweise auf andere übertragen, sondern die Leistung sämtlicher Gesundheitsberufe anerkennen.

Wenn es mit nur um die Kohle ginge, würde ich nach 40 Wochenstunden "den Stopfen" draufmachen.
Stattdessen treibe ich noch die letzte Packung irgendwie und irgendwo auf, damit die Patienten vollumfänglich versorgt werden. Und wenn es sein muss, dann stehe ich nachts um 1 Uhr auf und bringe das seltene, aber dringend benötigte Medikament von beim Patienten vorbei.

Selber wenig Anstand haben, Leistungen zusammen streichen, dafür mehr als 100% Leistung verlangen und andere noch mit Dreck beschmeißen.

Meine Eltern haben mich Anstand und Achtung Anderer gelehrt.

Diese Damen und Herren hatten vielleicht nicht so viel Glück....

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Sachlage

von Dr.Diefenbach am 01.06.2018 um 16:51 Uhr

Egal was passiert :Die These von ach so vielen Leuten,dass man das Gutachten ignorieren könne,stellt eine Riesendummheit dar.Dies ist eine Erkenntnis aus dem Papier was hier veröffentlicht wurde.Ich denke dass eine Reihe unserer Softspüler die finanzielle Sachlage für das eigene Leben in trockenen Tüchern hat,unser Nachwuchs wird büßen.

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Dreck

von Karl Friedrich Müller am 01.06.2018 um 16:36 Uhr

der reine Populismus.Lügen
Wo kommt der Hass auf Apotheken her?
Was je an Blödsinn über Apotheken gesagt wurde, wird hier gesammelt.
Ersthaft - dafür werden die bezahlt?
Mangelnde Nähe am Patienten? Ohne uns würde gar nichts funktionieren! Aber - mangelnde Nähe haben vor allem die KK - trotz Geldhaufen werden Patienten Leistungen vorenthalten - Reha zum Beispiel. Da kenne ich nun einige Fälle.
Geldgieriger Haufen, widerwärtige Einstellung.
So werden die Apotheken zerstört und ein Teil des Gesundheitswesens. Und ein Stück Lebensqualität für Kranke.

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AW: So werden die Apotheken zerstört und ein Teil des Gesundheitswesens. Und ein Stück Lebensqualität für Kranke.

von gerd reitler am 01.06.2018 um 18:15 Uhr

und unsere Verbände "supporten" den ganzen Irrsinn.

Statt sich massiv gegen die Kassen einzusetzen, werden so irrsinnige Projekte wie "Entlassmanagement mit 2 seitiger Anleitung", (wirklich sinnvoll für einen stressigen Notdienst) "verhandelt".

Vor lauter fremdgesteuertem Irrsinn sind wir täglich an unserer Belastungsgrenze und auch darüber hinaus und trotzdem sind wir zu teuer?

Die spinnen, die Römer

Einsparpotential

von Dr. Arnulf Diesel am 01.06.2018 um 16:21 Uhr

Die Ausgestaltung der Gesundheitspolitik ist letztendlich der Wille des deutschen Volkes. Wenn x % der Apotheken das nicht überleben wird die Versorgung sicher nicht leiden. Wirtschaftlich und zweckmäßig - so soll die Versorgung sein, von luxuriös oder gar menschlich steht im Rahmenvertrag nichts. Das geht auch in weniger Apotheken dann eben mit Nummer ziehen und warten. Die Kassenpatienten sind doch auch bei den Ärzten hochzufrieden, trotz Termin mehrere Stunden warten, schnell und effiziente Untersuchung ohne dummes Gequatsche über den seit 30 Jahren toten Ehemann, Rezept wird bei der Anmeldung gedruckt und der Nächste bitte. Warum soll der Apotheker denn auf Kosten der Allgemeinheit zuhören? Auch der Arzt fragt meist nicht, ob zufällig OTC genommen wird - warum sollten wir es für lau machen? Die Kassenpatienten sind doch überwiegend auch sehr zufrieden mit Ihren Kassen (sonst hätten sie doch gewechselt). Also liegt das Problem doch bei uns. Auch haben sich doch kaum Versicherte beschwert, daß man mal eben 1,5 Mrd. Euro aus den von ihnen bezahlten Mitteln zweckentfremdet hat. Mit vielen weiteren Kunden samt großer Familien, die eher geringe Beiträge einzahlen werden, muß das Geld trotzdem für alle reichen. Auch der lassen sich die Ärzte eher ungerne unter Druck setzen (ein teures MRT steht nur ca. 36 h / Woche zur Verfügung, warum kann man nicht auch Termine ). Es wäre doch mal ein Ansatz umzudenken. Die Ärzte bieten IGEL an, die Menschen gehen meist auf eigene Kosten zum Heilpraktiker. Wie Frau Patzelt vorschlug, ist eine Beratung eben eine extra Leistung. Oder die Erklärung eines BZ / Blutdruckgerätes.

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AW: Einsparpotential

von Dr. Arnulf Diesel am 01.06.2018 um 16:30 Uhr

(ein teures MRT steht nur ca. 36 h / Woche zur Verfügung, warum kann man nicht auch Termine um 22.00 Uhr vergeben )

Einsparpotential

von Peter Müller am 01.06.2018 um 15:42 Uhr

Bei den Krankenkassen eröffnen sich ungemeine Einsparpotentiale. Die Verwaltungskosten betragen das vierfache der Arzneimittelausgaben,mehr brauche ich dazu wohl nicht zu sagen!!!!!

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AW: Einsparpotential

von Heiko Barz am 01.06.2018 um 17:47 Uhr

Natürlich, Kollege Peter M*****, heißt es nicht irgendwo, man solle erst einmal vor der eigenen Tür fegen-- aufräumen!...
Vom Werbe Etat der AOK könnten doch deutsche Apotheken alleine leben.
So what! Schönes Wochenende!

Standesvertretung - Hallo, ist da noch jemand ?

von Kassensklave am 01.06.2018 um 15:39 Uhr

Diese schönen Konzeptpapiere flattern uns ja mit schöner Regelmäßigkeit um die Ohren....da werden typischerweise sämtliche Horrorszenarien runtergebetet, immer wieder auch mit Falschaussagen untermauert (Apothekendichte).

Wann endlich wird mal unsere Standesvertretung zurückschießen ? Und präsentiert ein "Strategiepapier" zu den Krankenkassen? Zu Bemängeln gäbe es wahrlich genug:
* Verwaltungskosten, zuletzt gestiegen von 8 Milliarden (2006) auf 11 Milliarden 2016
* und das bei rund 135.000 Angestellten....macht 81,5 Tausend Euro pro Kopf in der Krankenkasse
* im Vergleich dazu der Wertschöpfungsanteil der Apotheken 5,1 Mrd. bei 154.500 Angestellten macht 33,1 Tausend Euro pro Kopf
* daraus ist zu folgern, dass es viel zu viele Krankenkassenmitarbeiter gitbt und diese viel zu gut bezahlt werden
* es muss auch nicht jeder Vorort seine eigene AOK haben, über 400 verschiedene gesetzliche Krankenkassen sind ein irrer Luxus, den keiner braucht
* der Wettbewerb unter den Kassen muss dringend verschärft werden, die 50 unwirtschaftlichsten Kassen werden jährlich geschlossen und zwangsfusioniert.
* so könnte man locker eine drölfzilliarde Euro jährlich einsparen (* wie beim Krankenkassenpapier muss die Zahl weder plausibel sein noch sonst irgendwie begründbar. Nur eben aufmerksamkeit erregend hoch)
* am besten Verwaltungstätigkeiten outsourcen nach Indien.. die machens für einen Bruchteil ( Analog zu unserem Reimport-Zwang: jede Kasse, die das nicht zu 5,85% nachweisen kann, bekommt einen Extra-Malus)
* zum Thema "Höchstpreise" muss endlich ein Gutachten her, dass juristisch klarstellt, dass es keine Höchstpreise geben kann, nur eben gebundene oder eben freie Preise und freie Preise sind dann freie Preise... auch Samstags und im Notdienst
* Zum Thema Kette muss endlich klar werden, dass es mit Kette und Fremdbesitz nicht billiger, sondern teurer wird....und auch keine Versorgung auf dem Land garantiert wird... Beispiele gibts doch wahrlich genug.
* usw: wie man sieht, muss es weder wahr sein noch irgendwie halbwegs plausibel: Hauptsache dummes Zeug fordern, das andere erfüllen sollen.

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AW: Standesvertretung - Hallo, ist da noch

von Anita Peter am 01.06.2018 um 15:46 Uhr

"Wann endlich wird mal unsere Standesvertretung zurückschießen ? "

Macht unsere Standesvertretung angeblich seit Oktober 2016. Und nach eigener Angabe aus vollen Rohren.

gäähn

von Peter Bauer am 01.06.2018 um 15:23 Uhr

Was ich in 25Jahren schon alles an Forderungen der Kassen gehört habe.....
Ich brauche nicht in jedem 10000Einwohnerkaff eine Niederlassung der Krankenkasse,aber ein paar Apotheken wären sehr vorteilhaft.

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Das können wir gerne machen,

von Christiane Patzelt am 01.06.2018 um 14:17 Uhr

wenn die Beratung kostenpflichtig wird. Ich habe keinen Schmerz damit, mir die reine Logistik für 5 Piepen vergüten zu lassen, eine pharmazeutische Beratung ist dann nihct inkludiert! Genausowenig wie der Kontrahierungszwang oder die Gemeinwohlpflicht zur ständigen Dienstbereitschaft!
Sollten die Kassen das Honorar kürzen, sollte es unsere kaufmännische PFLICHT sein, unsere Leistungen dementsprechend nach unten anzupassen!

Die Krankenkassen wünschen sich eine amazonisierung der Apotheken - das ist legitim. Und jede Apotheke darf sich selber überlegen, ob sie KIK oder KaDeWe sein möchte!
Und bitte Kollegen, stimmt jetzt nicht das große Jammern an, the rules are the rules -- machen wir was draus! Wir bleiben ja immer noch Apotheker und die Menschen kommen trotz shop-apotheke und DM zu uns !

Dieses Papier der GKV heißt nichts anderes als "wir wollen es nicht mehr zahlen", so wird es dann der solvente und mündige Patient tun.
So schnell geht die Welt nicht unter, nicht heute und nicht morgen! Überlegt euch was für eure Apotheken, bleibt frisch im Kopf - Angst und Stress machen nur blöde....

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AW: Das können wir gerne machen

von Alf Stuhler am 01.06.2018 um 14:43 Uhr

Das ist doch eine Kriegserklärung
Können wir mit so einem "Vertragspartner" überhaupt noch in der bisherigen Form zusammenarbeiten ?
Was wollen wir uns eigentlich noch alles gefallen lassen von diesen aufgeblasenen Kassenfunktionären ?
Da werden schwere Geschütze aufgefahren und die ABDA wirft lieber mit Wattebäuschlein zurück.
Wir sollten dringend mal wieder für eine Stunde das Licht in unseren Apotheken ausmachen, damit die Leute sehen:
Jetzt machen sie ernst , die Apotheker/innen.

AW: Das können wir gerne machen

von Sven Larisch am 01.06.2018 um 15:22 Uhr

Da haben Sie völlig recht Frau Kollegin. Im Moment schmeißen wir unsere Dienstleistungen dem Kunden hinterher.
Jeder Arzt, Rechtsanwalt, Notar etc. bekommt für seine Beratung fixe (und nicht zu knappe) Honorare. Jeder Handwerker hat einen besseren Stundenlohn, und wir werden von der KK und der Regierung mit Fixzuschlägen, Zwangsrabatten, Importquoten, ständig ändernde Vertragspartner bei Rx und dem EuGh Urteil (Begründung war unterirdisch) sowie den Online-Dumping-Preisen gegängelt.
Mal sehen was passiert wenn alle Apotheken es schaffen würden zu schließen- einfach so.

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