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CDU-Arzneimittelexperte Michael Hennrich
„Wir müssen beim Rx-Versandverbot umdenken und neue Wege finden“
Vor ziemlich genau anderthalb Jahren sprach der Europäische Gerichtshof ein Urteil, über das sich der Apothekenmarkt bis heute streitet. Als einer der ersten forderte damals der CDU-Arzneimittelexperte Michael Hennrich sofort das Rx-Versandverbot als Reaktion. Nun schwenkt Hennrich aber um: Im Interview mit DAZ.online erklärt er, warum er den Stillstand beenden will und welche Lösung er als Alternative bereits entwickelt hat.
Wenn es neben Ex-Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) jemanden gab, der in den vergangenen anderthalb Jahren an der Seite der Apothekerschaft für das Rx-Versandverbot kämpfte, war es Michael Hennrich. Der stellvertretende gesundheitspolitische Sprecher und Arzneimittelexperte der Unionsfraktion ist selbst Jurist und hielt seinen Koalitionskollegen aus der SPD in der vergangenen Legislaturperiode immer wieder entgegen, dass das Verbot europa- und verfassungsrechtlich sehr wohl machbar sei.
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Immer wieder warnte Hennrich aber vor einem politischen Stillstand – schließlich könnten die EU-Versender ihre Marktanteile in dieser Zeit quasi unkontrolliert ausbauen. Auch aus diesem Grund meint der CDU-Politiker nun, dass andere Lösungen als das Verbot hermüssen. Im Gespräch mit DAZ.online fordert er alle Beteiligten auf, die Schützengräben zu verlassen, um nach Alternativen zu suchen. Dabei hat Hennrich sogar selbst eine Lösung im Gepäck, mit der er den Zustand von vor dem EuGH-Urteil wiederherstellen möchte.
DAZ.online: Herr Hennrich, das EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung ist nun ziemlich genau anderthalb Jahre alt. DocMorris wächst und wächst, die deutschen Versender beschweren sich über Ungleichbehandlung und die Apotheker warten auf das Rx-Versandverbot. Wann holt uns die Politik aus dieser Dauerschleife heraus?
Hennrich: Sie haben recht, die Situation ist untragbar. Alle Beteiligten müssen jetzt aus ihren Schützengräben und beim Arzneimittel-Versandhandel darüber nachdenken, wie wir zu einer vernünftigen Lösung kommen. Ein Aussitzen hilft uns nicht weiter. Wir müssen umdenken und neue Wege finden.
DAZ.online: Ach, dabei waren Sie doch gefühlte zehn Minuten nach dem Urteil einer der Ersten, die nach dem Verbot gerufen haben. Werden Sie sich also fortan nicht mehr für das Verbot einsetzen?
Hennrich: Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass es juristisch machbar wäre und auch eine gute Lösung ist. Ich sehe aber auch, wie kontrovers das Thema diskutiert wird und wie sich viele schwer tun mit dem Versandhandelsverbot. Ich glaube, wir müssen jetzt schauen, wie wir die unterschiedlichen Interessen unter einen Hut bringen, so dass alle Beteiligten damit leben können.
17 Kommentare
Reine Loyalitätsfrage !
von gabriela aures am 24.04.2018 um 22:32 Uhr
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Überraschung ?
von Kassensklave am 24.04.2018 um 21:14 Uhr
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Hennrich
von Conny am 24.04.2018 um 17:19 Uhr
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Super Vorschlag
von S. Haese am 24.04.2018 um 13:28 Uhr
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Auswirkung Spahnscher Politik auf die Deutsche Apotheke
von Heiko Barz am 24.04.2018 um 11:54 Uhr
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Hennrich
von Michael Zeimke am 24.04.2018 um 10:42 Uhr
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Wer vertritt die Interessen der Bürger und Wähler im Land?
von Karl Friedrich Müller am 24.04.2018 um 10:08 Uhr
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AW: Wer vertritt die Interessen der Bürger
von Landapotheker am 24.04.2018 um 10:33 Uhr
Zuzahlung
von Kleiner Apotheker am 24.04.2018 um 9:46 Uhr
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Hennrichs
von Conny am 24.04.2018 um 9:01 Uhr
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p.s.
von Michael Weigand am 24.04.2018 um 8:58 Uhr
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Journalismus
von Karl Friedrich Müller am 24.04.2018 um 8:54 Uhr
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nur Stuss
von Karl Friedrich Müller am 24.04.2018 um 8:44 Uhr
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Verraten und verkauft...
von Michael Weigand am 24.04.2018 um 8:32 Uhr
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Kann man wirklich so blauäugig sein?
von Hendrik Scheer am 24.04.2018 um 8:30 Uhr
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CDU
von Landapotheker am 24.04.2018 um 8:24 Uhr
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Sie hatte Recht
von Anita Peter am 24.04.2018 um 7:51 Uhr
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