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Apothekenhonorar
ABDA-Suche nach neuen Honorar-Ideen gestaltet sich schwierig
Einmal ist diese Meinungsverschiedenheit auch schon öffentlich eskaliert: Gabriele-Regina Overwienig, Kammerpräsidentin in Westfalen-Lippe, hatte vorgeschlagen, dass ein Teil des Fixums in einen Fonds abgeführt wird. Die Fonds-Gelder sollen dann pro geleisteter pharmazeutischer Dienstleistung an die Apotheker ausgeschüttet werden. Wie viel die einzelne Apotheke erhält, solle aber an gewisse Parameter gebunden sein, zum Beispiel Rezepturen, Fortbildungszertifikate, Inkontinenzversorgung oder ein bestimmtes BtM-Aufkommen. Overwiening stellte diesen Vorschlag öffentlich bei einer Kammerversammlung im November 2017 vor. Der Vorstoß löste einen großen Konflikt in der ABDA aus: Mehrere Verbands-, aber auch Kammervertreter sollen die AKWL-Präsidentin dafür attackiert haben – einerseits dafür, dass sie ihren Vorschlag unabgestimmt öffentlich machte, andererseits dafür, dass sie für den Umverteilungs-Fonds das Fixhonorar „zerbröseln“ wollte. Dem Vernehmen nach stand auch zur Debatte, einen Ersatz für Overwiening in der AG Honorierung zu suchen.
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In der vergangenen Woche tagte im niedersächsischen Lüneburg die Mitgliederversammlung der Bundesapothekerkammer. Auch da soll die Zukunft des Apothekerhonorars erneut eine Rolle gespielt haben. BAK-Präsident Andreas Kiefer soll nach seiner Rede gefragt worden sein, was in der ABDA passiere, damit „Wissensleistungen“ der Pharmazeuten, die sich in pharmazeutischen Dienstleistungsmodellen wie Athina, ARMIN oder dem OAV-Projekt im Kammergebiet Nordrhein wiederspiegeln, fester Bestandteil im Honorar werden können. Kiefers Antwort soll wenig befriedigend gewesen sein, berichten mehrere Sitzungsteilnehmer.
ABDA: Arbeit dauert an
Wo die konkreten Streitpunkte in der AG Honorierung liegen, und ob nach sieben Jahren bald ein ausgearbeiteter Honorar-Vorschlag vorgelegt wird, der dann wiederum Spahn und dem BMG präsentiert werden könnte, ist völlig unklar. So wie des Öfteren in den vergangenen Monaten hüllt sich die ABDA in Schweigen: Ein Sprecher erklärte lediglich, dass sich die AG „in den letzten Monaten intensiv mit Fragen der Honorargestaltung“ auseinandergesetzt habe. Auf die Frage, warum es noch kein Ergebnis gebe, antworte der Sprecher, dass die Arbeit der AG als „think tank“ andauere, die Überlegungen würden sukzessive in die Vorstandsarbeit überführt. Zu den Gerüchten, dass bald ein externer Dienstleister beauftragt werden könnte, heißt es: „Derzeit gibt es keine Pläne, externe Dienstleister mit der Entwicklung eines Honorarmodells zu beauftragen.“
Dass der Druck nicht kleiner wird, ist aber klar. Denn nicht
nur Spahn, sondern auch viele andere wichtige Gesundheitspolitiker wollen das
Honorar reformieren. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion,
Sabine Dittmar, hatte im DAZ.online-Interview erklärt, dass die Apotheker mit
dem Rx-Versandverbot aus ihrer Sicht Zeit verlieren, die sie für eine wichtige
Vergütungsreform bräuchten. Und auch ABDA-intern wird der Druck nicht kleiner:
Erst im Februar war klar geworden, wie unzufrieden einige
Mitgliedsorganisationen mit dem Vorgehen in Sachen Apothekenhonorar sind.
Damals war bekannt geworden, dass Günter Hanke, Kammerpräsident in Baden-Württemberg
einen Brief an die ABDA geschrieben hatte, in dem er eine Positionierung der
Standesvertretung zum Honorargutachten des Bundeswirtschaftsministeriums
forderte.
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Kommunikationsstrategie
Kammern teils unzufrieden mit Honorar-Strategie der ABDA
Andere Kammern schlossen sich dem Protest an. Erst kürzlich erklärte Magdalene Linz, Präsidentin der Kammer Niedersachsen, vor ihrer Mitgliederversammlung, dass sie von der ABDA erwartet hätte, dass wenigstens die Mitgliedsorganisationen mit einer Einschätzung zum Honorargutachten versorgt würden. Bis heute hat die ABDA allerdings keine ausführliche, elaborierte Stellungnahme zu dem Gutachten präsentiert.
14 Kommentare
Verstehen kann man das nicht ...
von Kerstin Kemmritz am 15.05.2018 um 17:05 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Wahnsinn
von Wolfgang Müller am 15.05.2018 um 13:05 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Wahnsinn
von Florian Becker am 16.05.2018 um 9:11 Uhr
AW: ABDA/BAK/DAV
von Holger am 16.05.2018 um 9:14 Uhr
behindert unsere Entwicklung wirklich die Politik oder stehen wir uns selbst im Weg ?
von Martin Didunyk am 15.05.2018 um 12:26 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Sieben Jahre Stillstand ....
von gabriela aures am 15.05.2018 um 10:51 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Honorar
von Kleiner Apotheker am 15.05.2018 um 10:22 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Argumente
von Holger am 16.05.2018 um 9:17 Uhr
Wer die Backen aufbläst ...
von Reinhard Herzog am 15.05.2018 um 9:46 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Vorschlag liegt vor
von Dr. Thomas Müller-Bohn am 15.05.2018 um 9:31 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Zuständigkeiten
von Dr.Diefenbach am 15.05.2018 um 9:16 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: ABDA vs. the rest of the world
von Holger am 16.05.2018 um 9:20 Uhr
Gewichtung
von Conny am 15.05.2018 um 8:30 Uhr
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Nebelkerzen
von Karl Friedrich Müller am 15.05.2018 um 8:25 Uhr
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