Steckbrief: Keuchhusten ist hoch ansteckend!
Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion – durch engen Kontakt mit einer infektiösen Person: innerhalb eines Abstandes bis zu circa einem Meter, durch Husten, Niesen oder Sprechen.
Inkubationszeit: Meist 9 bis 10 Tage (Spanne: 6 bis 20 Tage). Die Ansteckungsfähigkeit beginnt am Ende der Inkubationszeit. Sie erreicht ihren Höhepunkt während der ersten beiden Krankheitswochen und kann bis zu drei Wochen nach Beginn des Stadium convulsivum (s.u.) andauern.
Je nach angewendetem Antibiotikum verkürzt sich die Dauer der Ansteckungsfähigkeit auf etwa drei bis sieben Tage nach Beginn der Therapie.
Das Stadium catarrhale dauert ein bis zwei Wochen (erkältungsähnliche Symptome), das Stadium convulsivum vier bis sechs Wochen (klassische Symptome der anfallsweise auftretenden Hustenstöße), das Stadium decrementi sechs bis zehn Wochen (Abklingen der Hustenanfälle).
Bei Jugendlichen und Erwachsenen, wie auch bei vielen geimpften Kindern, kann sich Pertussis oftmals als lang dauernder Husten ohne klassische Begleitsymptome zeigen.
Auch bei Säuglingen findet man häufig untypische Krankheitsverläufe. Nicht selten stehen Apnoen (Atemstillstände) im Vordergrund. Säuglinge haben das höchste Risiko für schwerwiegende Komplikationen.
Pertussis kommt ganzjährig vor, die Inzidenz ist im Herbst und Winter etwas höher als im Rest des Jahres.
Die Bakterien befallen das zilientragende Epithel der Atemwegsschleimhäute. Dort zerstören sie lokal die Mukosa. Zudem bilden sie Toxine, von denen einige zusätzlich lokal die Abwehrkräfte verschlechtern und Gewebeschäden verursachen.
Bordetella pertussis ist der Haupterreger des Keuchhustens. B.parapertussis oder B.holmesii sind seltener und führen zu einem keuchhustenähnlichen Krankheitsbild, das meist leichter und kürzer verläuft.
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