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Gibt es eine Gesundheitsgefährdung?
Da viele Wirkstoffe gut wasserlöslich sind, ist die Aufbereitung des Trinkwassers sehr schwierig. Dennoch: Im Trinkwasser von Hamburg lassen sich laut Angaben der Umweltbehörde keine Arzneimittelreste nachweisen. Das Trinkwasser werde ausschließlich aus geschütztem Grundwasser gewonnen und könne unbedenklich verzehrt werden. Allerdings sind Spuren in Hamburgs Oberflächengewässern zu finden. Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie, äußerte sich zu den Gefahren für die Bürger und versicherte, dass die Konzentrationen in den Gewässern viel zu gering für eine Gesundheitsgefährdung seien.
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Hintergrund der Bemühungen um einen besseren Gewässerschutz ist die Tatsache, dass das Ökosystem in den Gewässern sehr empfindlich ist. Aus vorsorglichen Gründen sollten die Arzneimitteleinträge möglichst reduziert werden. Pflanzen und Fische leiden unter der Belastung. Die Umweltbehörde weist darauf hin, dass bereits von sehr geringen Konzentrationen Schädigungen des Ökosystems ausgehen können. Von den 30.000 Tonnen in Deutschland jährlich verschriebenen oder verkauften Arzneimitteln sind 1200 Wirkstoffe von Humanarzneimitteln potenziell umweltschädlich. Besonders häufig werden in Gewässern Schmerzmittel wie Diclofenac, Beta-Blocker, Lipidsenker, Hormone und Antibiotika nachgewiesen.
Klärwerk ist nicht darauf ausgelegt
Nathalie
Leroy, Geschäftsführerin von Hamburg Wasser, erläutert in einer
Pressemitteilung: „Mit unserem Klärwerk senken wir im Abwasser enthaltene
Schadstoffe. Allerdings ist es nicht darauf ausgelegt, Spuren von
Medikamentenresten vollständig zu beseitigen.“ Doch sei die Einführung neuer Reinigungsverfahren
nicht die einzige Option für ein besseres Ergebnis. Vielmehr sollten die
Verschmutzungen zurückgehen. Dies sei effektiver und kostengünstiger. Gegenüber
DAZ.online verwies der Wasserversorger zudem auf mögliche Gebührensteigerungen
im Falle der Notwendigkeit teurer Investitionen des Klärwerkes hin.
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