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Die Apotheke kann Fehlbildungen vorbeugen
Die Folsäure-Zufuhr liegt nicht nur bei Vegetarierinnen und Veganerinnen, sondern bei der gesamten weiblichen Bevölkerung, unter dem Bedarf. Beispielsweise das „Weglassen der Milch“ – über die circa 10 Prozent des Folsäure-Bedarfs gedeckt werde – stelle für Veganerinnen gegenüber anderen Frauen dabei kein zusätzliches Risiko dar. Folsäure-Supplementation in der Schwangerschaft – „ein alter Hut“? Könnte man meinen, dennoch seien 90 Prozent aller Frauen unzureichend mit Folsäure versorgt. Hier könne die Apotheke vor Ort aktiv werden und Fehlbildungen verhindern. In anderen Ländern werde deshalb beispielsweise Mehl mit Folsäure angereichert.
Der Eisenbedarf steige während der Schwangerschaft zwar um 100 Prozent an, der „Menstruationsverlust“ falle aber weg. Auch steige der alimentäre Eisenbedarf nicht generell an, weil die intestinale Eisenresorption in der Schwangerschaft steigt. Trotzdem sollten nicht nur Veganerinnen und Vegetarierinnen Eisen supplementieren, dann aber individuell nach Hb-Wert. Eine gute Eisenquelle ist zum Beispiel auch Vollkorn-Brot. Als weitere kritische Nährstoffe nannte Smollich Vitamin D und Zink.
DHA ist relevant für „Wenig-Fisch-Esser“
Ein weiterer diskussionswürdiger Nährstoff sei die Docosahexaensäure (DHA). Circa ab dem sechsten Schwangerschaftsmonat mache das Gehirn „eine Explosion“. Mit dem Gehirn-Gewicht steige dann auch der DHA-Gehalt. Dabei ist DHA aber nicht nur für die Gewichtsentwicklung, sondern auch für die kognitive Entwicklung wichtig. Die kognitiven Effekte seien grundsätzlich belegt, jedoch nicht anhaltend über lange Zeit. Was aber die Stillzeit betreffe, würde DHA beim Säugling deutlich das Risiko für allergische Erkrankungen reduzieren.
Zwar können Omega-3-Fettsäuren grundsätzlich auch aus Leinöl und nicht nur aus Fisch zugeführt werden. Jedoch werden nur maximal 10 Prozent der Omega-3-Fettsäuren aus Leinöl in DHA umgewandelt. Deshalb sei eine DHA-Supplementation für alle „Wenig-Fisch-Esserinnen“ wichtig, also auch für Omnivore. Wenig Fisch heißt übrigens, weniger als zweimal pro Woche Seefisch zu essen.
2 Kommentare
Genug ist nicht immer genug
von Richard Weiß am 11.04.2018 um 15:16 Uhr
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AW: Genug ist nicht immer genug
von Tom Hofmann am 06.07.2018 um 21:15 Uhr
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