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Interview Karin Maag (CDU)
„Von mir aus müssen wir das Honorar-Gutachten nicht aufgreifen“
Jens Spahn und das Rx-Versandverbot
DAZ.online: Mit Jens Spahn haben Sie ja dann einen Bundesgesundheitsminister an der Seite, der – wie man hört – das Verbot eher kritisch sieht. In seiner Zeit als Staatssekretär im Finanzministerium widersprach das Finanzressort schließlich auch gegen das Verbot. Meinen Sie, Spahn wird das Vorhaben ausbremsen?
Maag: Zunächst einmal freue ich mich sehr über diese Nominierung. Herr Spahn und ich haben schon oft gut zusammengearbeitet. In dieser Frage werde ich allerdings nicht die Seiten wechseln: Für die AG Gesundheit der Unionsfraktion steht fest: Das Rx-Versandverbot muss kommen. Ich bin mir sicher, dass man das auch im BMG so sieht.
DAZ.online: Es gibt ja auch noch viele andere brisante Themen im Apothekenmarkt. Die Apotheker erwarten beispielsweise eine Debatte um ihr Honorar – schließlich liegt im Wirtschaftsministerium ein teures Honorar-Gutachten, das ihr eventuell künftiger Koalitionspartner in Auftrag gegeben hatte…
Maag: Also ich werde aus diesem Gutachten keine weiteren Schlussfolgerungen ziehen und hinsichtlich der Honorar-Debatte jetzt erst einmal nichts weiter unternehmen. Die darin vorhanden Daten sind schon interessant, allerdings sind fast alle Aussagen mit einer bestimmten Brille betrachtet und wirken sehr politisch. Von mir aus müssen wir dieses Gutachten also nicht weiter aufgreifen.
„Das Honorar-Fass sollten die Apotheker lieber nicht aufmachen"
DAZ.online: Aber auch die Apotheker wollen an ihrem Honorar schrauben. Einerseits fordern sie seit Jahren eine Dynamisierung ihres Fixhonorars, andererseits hätten sie gerne vergütete Beratungsleistungen. Eine realistische Forderung?
Maag: Auch hier sage ich klar: Dieses Fass sollten die Apotheker zumindest in dieser Wahlperiode mit Blick auf das Rx-Versandverbot nicht mehr aufmachen. Wir haben mit den Rezeptur- und BtM-Honoraren in der vergangenen Legislaturperiode bereits viel unternommen. Davor wurde bereits das Fixum angepasst und die Notdienstpauschale eingeführt. Eine erneute Anpassung müsste man mir schon sehr gut erklären.
DAZ.online: Welche Themen werden Sie denn zu Ihren wichtigsten Baustellen machen?
Maag: Da fallen mir gleich mehrere Punkte ein. Natürlich wollen wir als Union in erster Linie in dieser Legislaturperiode die Versorgung im ländlichen Raum stärken und sogar verbessern. Das bezieht sich sowohl auf die ärztliche Versorgung, als auch auf die sektorenübergreifende Versorgung aber auch auf die Apotheken. Ein weiteres Mega-Thema wird die Digitalisierung. Hier liegt mir die elektronische Patientenakte besonders am Herzen, sie ist ein Muss, weil sie die Transparenz erhöht und die Versorgung verbessert. Ob die Akte letztlich auf Basis der Gematik kommt oder ob sich am Ende Einzellösungen wie etwa die von der AOK und der TK durchsetzen, wäre mir egal, solange gewährleistet ist, dass da kein Flickenteppich entsteht.
DAZ.online: Ihre Kritiker werfen Ihnen vor, dass Sie es mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen ja nicht ganz so ernst meinen können, wenn Sie gleichzeitig den Rx-Versandhandel verbieten können.
Maag: Die Liebe zur Digitalisierung am Rx-Versandhandelsverbot zu messen, halte ich für schwierig. Da wird ein Rezept per Brief abgeschickt, zwei Tage später kommt dann ein Paket geliefert, auch der Pizzaservice funktioniert ähnlich. Selbstverständlich liegt uns die Digitalisierung am Herzen.
5 Kommentare
Digitalisierung un RX
von Pharmie am 05.03.2018 um 14:59 Uhr
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Da wäre es ja schon
von Stefan Haydn am 05.03.2018 um 11:45 Uhr
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RX Versand
von Dr. Radman am 05.03.2018 um 9:30 Uhr
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ja klar, nicht übertreiben
von Karl Friedrich Müller am 05.03.2018 um 8:49 Uhr
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AW: ja klar, nicht übertreiben
von DaKl am 06.03.2018 um 9:12 Uhr
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