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Aus Pflanzenabfall
Neues Verfahren zur Artemisinin-Gewinnung
Forscher haben eine Methode entwickelt, mit der sich der Malariawirkstoff Artemisinin in Zukunft umweltschonend und deutlich effizienter als bisher erzeugen lassen könnte – und zwar mit Hilfe von grüner Chemie, aus Pflanzenabfällen. In einem zu diesem Zweck von den Max-Planck-Forschern gegründeten Start-up-Unternehmen in den USA soll die Methode industriell umgesetzt werden.
Max-Planck-Forscher aus Magdeburg und Potsdam sind voller Optimismus, dass sich einer der wichtigsten Wirkstoffe gegen Malaria, Artemisinin, in Zukunft kostengünstiger produzieren lassen könnte. Nach eigenen Angaben haben sie dafür mit Hilfe grüner Chemie das Verfahren verbessert. Dabei werde Artemisinin schneller, umweltfreundlicher und effizienter als bisher aus Artemisia annua, dem einjährigen Beifuß gewonnen, sagte Peter Seeberger, Direktor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam, am heutigen Mittwoch in Berlin. „Diese Entwicklung hat das Potenzial Millionen Leben zu retten.“ Andere Experten bleiben allerdings vorsichtiger.
Für die Entwicklung von Artemisinin aus Artemisia annua erhielt die chinesische Forscherin Tu Youyou 2015 den Medizin-Nobelpreis. Die neue Technik sei „ein Durchbruch bei der Artemisinin-Produktion“, sagt Seeberger nun. Das verbesserte Verfahren biete die Chance, die Herstellung von Malariamedikamenten zu revolutionieren. Denn durch eine ausreichende und effizientere Wirkstoff-Produktion würden Arzneien gegen Malaria auch für Menschen in Entwicklungsländern erschwinglicher.
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Eine Revolution?
Jürgen May vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) würde es freuen, wenn den Kollegen ein Durchbruch gelungen wäre. „Revolutionen sieht man aber häufig erst ein paar Jahr später - im Rückblick“, schränkt er ein. Bei Malaria habe es schon viele Erfolgsmeldungen gegeben, die sich nicht bestätigten. May nennt seine Reaktion „vorsichtig optimistisch“. Jedes brauchbar neue Verfahren für Artemisinin sei aber erst einmal sinnvoll und gut.
Für May wäre allerdings die erfolgreiche Entwicklung eines synthetischen Wirkstoffs gegen Malaria etwas, das er eher mit Revolution verbindet. Das sei aber nicht in Sicht. Bereits heute gebe es Warnsignale aus Südostasien, wo sich Resistenzen gegen den Wirkstoff ausbilden. „Und dann bekommen wir ein Riesenproblem.“ Das sieht auch die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen so.
„Es müssen neue Mittel im Kampf gegen die Krankheit
entwickelt werden“, sagt Marco Alves, Koordinator der Medikamentenkampagne in
Berlin. „Ein Schwerpunkt sollte daher auch auf der Forschung liegen
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