Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin

Sollte die alternierende Gabe von Paracetamol und Ibuprofen unterbleiben?

Stuttgart - 20.02.2018, 07:00 Uhr

Die DGKJ sagt „nein“ zur alternierenden Verabreichung von Paracetamol und Ibuprofen. (Foto: Tomsickova / stock.adobe.com / Montage jh / DAZ.online)

Die DGKJ sagt „nein“ zur alternierenden Verabreichung von Paracetamol und Ibuprofen. (Foto: Tomsickova / stock.adobe.com / Montage jh / DAZ.online)


Wie bewerten Kinderärzte die abwechselnde Gabe von Paracetamol und Ibuprofen bei fiebernden Kindern? DAZ.online hat bei der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin nachgefragt. Die DGKJ äußerte sich bereits 2013 kritisch – wie sieht die wissenschaftliche Fachgesellschaft der Kinder- und Jugendmedizin die Fiebersenkung mit Paracetamol und Ibuprofen heute?

„Die alternierende Gabe von Paracetamol und Ibuprofen sollte unterbleiben“. Bereits 2013 bezog die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) eine recht resolute Position zur Behandlung von Fieber bei Kindern.

Professor Dr. Fred Zepp, Vorsitzender der DGKJ-Kommission für Arzneimittelsicherheit im Kindesalter, veröffentlichte diese damals in der Monatsschrift Kinderheilkunde unter dem Leitthema  „Das fiebernde Kind“. DAZ.online wollte wissen, wie die DGKJ im Jahr 2018 zur Fiebertherapie bei Kindern steht – hat sie ihre Meinung geändert?

Ibuprofen plus Paracetamol senken Fieber stärker und länger

Die aktuelle Datenlage ist nicht gerade berauschend, wenn man konkrete Empfehlungen sucht, ob eine abwechselnde Gabe von Paracetamol und Ibuprofen bei fiebernden Kindern vorteilhaft ist. Zur Erinnerung: Die britische PITCH-Studie fand 2008, dass Ibuprofen Fieber rascher senke als Paracetamol oder die gleichzeitige Einnahme beider Antipyretika. Hingegen waren Kinder unter der kombinierten Gabe von Paracetamol und Ibuprofen länger fieberfrei.

Eine Cochrane-Analyse aus dem Jahr 2017 kam zu dem Ergebnis, dass Paracetamol plus Ibuprofen das Fieber stärker und länger senke als die jeweiligen Monotherapien. Ob allerdings die beiden Antipyretika abwechselnd oder gleichzeitig gegeben wurden, machte laut der Cochrane-Analyse keinen Unterschied. Der DAZ.online Beratungs-Quickie beschäftigte sich in der vergangenen Woche ausführlich mit dem Thema.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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