Influenzasaison 2017/18

Rollt die Grippewelle jetzt über Deutschland?

Stuttgart - 15.01.2018, 16:05 Uhr

Wie sieht die aktuelle Grippelage in Deutschland aus? Herrscht offiziell eine „Grippewelle"? (drubig-photo / stock.adobe.com)

Wie sieht die aktuelle Grippelage in Deutschland aus? Herrscht offiziell eine „Grippewelle"? (drubig-photo / stock.adobe.com)


„Die Grippewelle der Saison 2017/18 hat nach Definition der Arbeitsgemeinschaft Influenza in der 52. KW 2017 begonnen“, schreibt das Robert-Koch-Institut. Nord, Süd, Ost oder West – wo gibt es aktuell die meisten Grippefälle in der Bundesrepublik? Wann sprechen Experten von einer „Grippewelle“? Und: Influenza A oder Influenza B – welche Grippeviren dominieren das aktuelle Grippegeschehen?

Das Jahr beginnt, wie es geendet hat – zumindest bei der Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen. So meldete die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) am Robert-Koch-Institut (RKI) bereits für die letzte Kalenderwoche 2017 eine Zunahme der Influenza-Fälle. Dieser Trend setzt sich nun auch in der ersten Kalenderwoche 2018 fort. Seit Beginn der aktuellen Grippesaison 2017/18 (40. Meldewoche 2017, ab 30. September 2017) sind beim RKI 3736 Influenza-Meldungen eingegangen. Allein in der vergangenen Woche konnte das Nationale Referenzzentrum für Influenza (NRZ) 1326 Grippefälle labordiagnostisch bestätigen, rund ein Drittel dieser Patienten war hospitalisiert. 

Wo „tobt“ die Grippe bundesweit am stärksten?

Welche Regionen Deutschlands trifft die Grippewelle derzeit am heftigsten? Deutschlandweit beschreibt das RKI die Influenza-Aktivität mit „mäßig erhöht“. Die meisten der Grippepatienten leben im Süden, also Bayern und Baden-Württemberg, sowie in der Mitte Deutschlands mit den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland und Nordrhein-Westfalen. Hingegen scheinen der Osten der Republik und auch der Norden bislang weitgehend von den Grippeviren verschont zu sein. Laut RKI zeigt die Influenza, generell die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen, in diesen Regionen lediglich eine „gering erhöhte“ Aktivität.

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Auch auf europäischer Ebene überwachen Experten das Grippegeschehen. Wie sieht die Lage in den Nachbarländern aus? Diese erfasst TESSy (The European Surveillance System). Die aktuellsten internationalen Daten finden sich auf flunewseurope.org. Hier berichtet das Gros der Länder, darunter Deutschland, noch über eine „mittlere“ Influenza-Aktivität, so auch die Niederlande, Frankreich, Spanien und Portugal sowie die Schweiz, Österreich, England und Schottland. Belgien hält wacker eine „geringe" Influenza-Aktivität, während Italien und Irland die Länder mit den meisten Grippefällen und „hoher“ Influenza-Aktivität sind.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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