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Apothekenvergütung
ABDA will „kleinteilige“ Projekte statt neuer Honorar-Struktur
Neues Apothekenhonorar ein „evolutionärer Prozess“
Aber auch bei dieser zweiten Säule will die ABDA keineswegs mit der Planierraupe vorgehen und diese neuen Dienstleistungen samt Vergütung sofort durchsetzen. Vielmehr handele es sich um einen „evolutionären Prozess“, bei dem die Apotheker zunächst „kleinteilige, regionale“ Projekte gestalten und gemeinsam mit den Krankenkassen Verträge abschließen.
Auf das vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) in Auftrag gegebene Honorar-Gutachten wollte Schmidt nicht im Detail eingehen. Er weigere sich, die Vorab-Version überhaupt anzuerkennen und sprach stets von einem „angeblichen Gutachten“. Auf Nachfrage ging der ABDA-Präsident dann doch noch etwas genauer auf die bekannt gewordenen Zahlen und Vorschläge ein. Zu einem der Kernbefunde des Gutachtens, dass die Verdienstschere bei den Apothekern weit auseinander geht, erklärte Schmidt: „Das ist ein Wettbewerb, den die Politik vor vielen Jahren selbst ins Leben gerufen hat. Jetzt sollen wir mit einem Umverteilungsmechanismus die Ausputzer sein? Nein, das gibt es nicht.“
Auch aus diesem Grund verteidigte er die Mischkalkulation im Apothekenhonorar und sprach sich gegen ein weit aufgefächertes, ausdifferenziertes Apothekenhonorar aus. Die Erklärung des ABDA-Präsidenten dazu: „Wenn es für jeden Prozess im Apothekenalltag einen Preis geben müsste, wären diese Preise der Gesellschaft nicht vermittelbar.“ Man erlebe es derzeit schon in den Kassenverhandlungen zur Cannabis-Abgabe, dass die Leistungsträger die Arbeit der Apotheker zwar anerkennen, letztlich aber sagen müssten, dass die verlangten Preise nicht bezahlbar seien.
Schließlich kündigte Schmidt an, dass auch die Apotheker mit eigenen Zahlen und Statistiken bei der Politik vorsprechen würden, wenn es mit der Umstrukturierung des Apothekenhonorars konkret wird. Man werde ein richtiges Gutachten in der Schublade haben, das klarstelle, wie wichtig auch die wirtschaftliche Bedeutung der Apotheke vor Ort sei. Dieses Papier wolle man – so Schmidt – aber erst vorstellen, wenn sich eine neue Regierung mithilfe des BMWi-Gutachtens anschickt, das Honorar umzubauen.
3 Kommentare
Wen interessiert´s...
von Mathias Mallach am 08.12.2017 um 10:57 Uhr
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Ins Abseits
von Reinhard Rodiger am 08.12.2017 um 9:55 Uhr
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Verblendung oder Prokrastination als Lebensmotto ?
von gabriela aures am 07.12.2017 um 22:07 Uhr
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