Welt-AIDS-tag

PrEP soll die Zahl der HIV-Neuinfektionen senken

Köln - 01.12.2017, 07:00 Uhr

Eine rote Aids-Schleife wird anlässlich des diesjährigen Welt-Aids-Tags in Hamburg (hier während einer 
Beleuchtungs-Probe) an die Fassade des Rathauses projiziert. (Foto: dpa)

Eine rote Aids-Schleife wird anlässlich des diesjährigen Welt-Aids-Tags in Hamburg (hier während einer Beleuchtungs-Probe) an die Fassade des Rathauses projiziert. (Foto: dpa)


Schon über 1500 Rezepte

Seit dem Start des Projekts am 2. Oktober 2017 waren es bislang 1517 Rezepte, die im Rahmen dieses Projektes für eine PrEP ausgestellt wurden. Die Verordnungen stammen von engagierten Ärzten, die, wie in der Zulassung gefordert, besonders geschult sind. Gefolgt von einer kompetenten Beratung bei den teilnehmenden Apotheken. Damit diese auf einem qualitativen und einheitlichen Niveau erfolgen kann, wurden von der DAH2KA Beratungsleitlinien erstellt. An denen orientieren  sich die teilnehmenden Apotheken. Sie verpflichten sich zudem durch einen Vertrag zur Beratung. Dies ist besonders wichtig, weil die Tabletten auch Wechsel- und Nebenwirkungen haben, und nicht vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen. Zudem muss alle drei Monate eine ärzt­liche Kontrolle stattfinden. Weitere Knackpunkte sind Dosierung und Einnahmezeit sowie die Frage, ab wann der Schutz gewährleistet ist.

„Wir haben jeden Tag Kundschaft“

Eine dieser teilnehmenden Apotheken ist die Berliner Axel-Springer-Apotheke. Apothekenleiter Matthias Philipp wusste nicht genau, was ihn erwarten wird, als er sich entschied, beim Pilotprojekt mitzumachen. Die ersten Tage sei es noch ruhig gewesen, doch dann sei die Welle losgegangen. „Wir haben jeden Tag Kundschaft, die ihre Bestellung abholt oder Fragen dazu hat“, sagt er gegenüber DAZ.online. Auch seitdem in Berlin weitere Apotheken mit in das Projekt eingestiegen sind, sei die Nachfrage nicht geringer geworden. Die meisten Kunden seien durch einschlägige Medien bereits gut informiert. Und so kommen auch viele direkt mit dem passenden Rezept aus einer Schwerpunktpraxis. Doch es gibt auch Kunden, die die PrEP einfach so kaufen möchten – was natürlich nicht möglich ist. Darüber klärt die Apotheke dann gerne auf. Kommt ein neuer Kunde mit einem Rezept, gibt es eine Beratung anhand der DAH2KA -Checkliste. Denn zu beachten und abzufragen ist einiges. Zum Beispiel muss ausgeschlossen sein, dass eine HIV-Infektion vorliegt. 



Erik Tenberken und Nico Kraft, Apotheker und Autoren DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

PreP

von Sven Larisch am 01.12.2017 um 8:40 Uhr

Ich halte die PreP für ein zweischneidiges Schwert.
Auf der einen Seite begeistert mich die Möglichkeit, das Patienten sich so vor der Übertragung des HI-Virus schützen können. Ausserdem ist eine Preissenkung der "normalen" HIV Medikamente überfällig gewesen.
Andererseits: Massenhafte Abgabe von HIV Medikamenten - hat jemand an die Auswirkungen gedacht (bei Antibiotika haben wir genug Resistenzen)?
Ach übrigens- es gibt auch noch andere SÜE;
Syphilis, Tripper und Clamydien= antibiotikaresistente Stämme.
Die Studien zur PreP waren nur für heterosexuelle Pärchen gemacht worden- hier auf bestimmte sexulelle Vorlieben zu schließen kann jeder selber machen, aber die Schwulen werden ja auch heute noch als Hochrisikopatienten eingestuft.
Ach ja - wenn ich mich als APotheke bein Initiator melden kann, wäre ich gerne dabei:-) Gruß an Erik T. aus Köln

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