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Sollen Apotheker impfen oder nicht? Diese Frage treibt das Gesundheitswesen immer wieder um, insbesondere zu Zeiten, in denen die Grippeimpfung ansteht. Die vergangenen Grippejahre waren laut RKI von Impfmüdigkeit geprägt. Erhöht eine Apotheken-Impfung die Impfquote? Sollte Arzneimittel-Abgabe und Anwendung strikt getrennt bleiben wie im Edikt von Salerno festgelgt? Beim MDR äußerten sich Arzt und Apotheker hierzu.
Ergänzen Apotheker das Grippeimpfungsangebot der Ärzte, könnte dies die durchaus verbesserungswürdigen Impfquoten in der Bundesrepublik erhöhen. Dieses Argument führen Befürworter der Apotheken-Impfung gern ins Feld, wenn es um die Ausweitung der pharmazeutischen Kompetenz bei der präventiven Maßnahme gegen Grippe geht. Gegner der Apotheken-Impfung argumentieren mit dem Edikt von Salerno, dass Arzneimittel-Anwendung und Abgabe getrennt sein sollten. Der MDR hat die Apotheken-Impfung nun auch beleuchtet.
Ärztin: Keine besseren Impfquoten durch Apothekenimpfung
Sowohl eine Ärztin als auch ein Apotheker äußern sich beim MDR-Beitrag zur Ausweitung der Impfkompetenz für Apotheker. Sie sind sich einig, dass diese auch weiterhin und ausschließlich in die medizinische Hand des Arztes gehöre. Die Kinderärztin argumentiert, dass Länder mit pharmazeutischer Impfkompetenz keine „durchschlagenden Impferfolge“ hinsichtlich einer besseren Impfquote hätten. Das zeigten Nationen wie Kanada, die Schweiz oder Frankreich oder Großbritannien. Die Ursache sieht die Medizinerin eher in der allgemeinen Skepsis, die die Bevölkerung gegen die Grippeschutzimpfung hege.
Apotheker: Edikt von Salerno sinnvoll
Skeptisch äußert sich auch ein Apotheker aus Leipzig beim MDR: Der Apotheker macht sich vor allem Sorgen, wenn beim Impfen einmal nicht alles nach Plan und ohne Komplikationen verliefe. „Was passiert denn wenn? Im Normalfall geht natürlich alles klar. Wir haben keine größeren Probleme zu befürchten, aber was passiert, wenn eine allergische Reaktion auftritt? Wenn die Impfung nach drei Tagen zu einem Abszess führt? Dann ist natürlich die Apotheke nicht mehr in der Lage, das zu leisten," argumentiert der Pharmazeut im MDR-Beitrag. Aus diesen Gründen findet der Apotheker, dass Impfungen in der Arztpraxis besser aufgehoben seien denn in der Apotheke.
4 Kommentare
Impfen in Apotheken
von C. Küper am 05.11.2017 um 12:13 Uhr
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Der Notfall ist das Problem
von Marco Piroth am 03.11.2017 um 16:51 Uhr
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Gute Idee
von Jost am 03.11.2017 um 14:54 Uhr
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sollen Apotheker gegen Grippe Impfen?
von Cornelia Janecke am 03.11.2017 um 12:30 Uhr
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