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Wärmepflaster: Wird nur Herstellern warm ums Herz?
„Mehr als vier Millionen Packungen selbst erwärmender Pflaster wurden 2016 bundesweit gekauft. Das ist vermeidbarer Müll“, zu diesem Fazit kommt zumindest Ökotest. Nach Angaben von IMS Health setzten 2016 die Hersteller 82 Millionen Euro mit den Wärmeauflagen um. Gewinnt nur die Industrie? Wie sehen Fachleute den Nutzen der Wärmeauflagen?
Professor Manfred Schubert-Zsilavecz: „Wenn überhaupt gibt es sehr schwache Hinweise, dass Wärmepflaster kurzfristig gegen unspezifische, akute Schmerzen im unteren Rücken wirken“. Der pharmazeutische Chemiker trifft mit dieser Aussage den Ton des aktuellen Stands der Wissenschaft in der Nationalen VersorgungsLeitlinie Nicht-spezifischer Kreuzschmerz: „Aufgrund der bestehenden Evidenz raten die Autoren der Leitlinie den Betroffenen von der Anwendung von Wärme (zum Beispiel durch Pflaster, Körnerkissen) wie auch Kälte (zum Beispiel durch Kühlpacks) als Selbstmanagement in Kombination mit aktivierenden Maßnahmen nicht ab, da sie wahrscheinlich zum Wohlbefinden beitragen und nicht schaden“.
Dass Wärmepflastern Grenzen in der Selbstmedikation gesetzt sind, wissen Apotheker und PTA, auch dass die Wärmeauflagen bei Arthritisschmerzen nichts verloren haben. Wenn auch die Evidenz mager ist, sind diejenigen Wärmepflaster ohne schädliche Inhaltsstoffen bei korrekter Indikation für die Patienten nicht bedenklich.
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