Ökotest

Welche Wärmepflaster sind die besten?

Stuttgart - 02.10.2017, 16:45 Uhr

Helfen sie, schaden sie? Ökotest hat Wärmepflaster getestet. (Foto: angelo esslinger / stock.adobe)

Helfen sie, schaden sie? Ökotest hat Wärmepflaster getestet. (Foto: angelo esslinger / stock.adobe)


Wärmepflaster von Aldi und Rossmann: allergenes Potenzial

„Ausreichend“ erhielten auch Rossmanns Altapharma Wärmepflaster, die Multinorm Wärmepflaster von Aldi und SOS Wärmepflaster von Districon – obwohl Ökotest „optische Aufheller“ im Klebstoff der Discount-Pflaster fand. Aufgenommen über den Schweiß der Haut, könnten diese Weißmacher zu allergischen Reaktionen führen, resümieren die Verbraucherschützer. Diese Überlegung ist durchaus plausibel: Durch die Erwärmung der Haut durch die Pflaster erhöht sich auch deren Resorptionseigenschaft.

Sind Apotheker und PTA im Beratungsgespräch häufiger mit dem Argument „Apothekenpreise“ konfrontiert – können sie nun, auch wenn Thermacare nicht apothekenexklusiv ist, dem Preisargument der Discounter selbstbewußt entgegentreten: Weder Thermacare noch Doc Therma Wärmeauflagen enthalten nach den Ergebnissen von Ökotest bedenkliche Inhaltsstoffe.

Schadstoffe in Wärmepflastern

Sechs der getesteten Pflaster zogen nur mit „mangelhaft“ aus dem Untersuchungslabor von Ökotest. Darunter auch Fit und Vital Wärmepflaster vom Drogerieriesen Müller, Kade-Wärmepflaster, Urgo Wärme-Pflaster und ein TCM-Produkt Herbachaud Wärmepflaster. Bei diesen Wärmern störte Ökotest bedenkliche Inhaltstoffe: Urgo Wärmepflaster ist laut Ökotest mit zinnorganischen Verbindungen belastet. Zwar werde der Grenzwert des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) eingehalten, jedoch hat Dioktylzinn in Tierversuchen  zu Entwicklungsstörungen geführt und wirkt hautreizend. Kade enthält, wie auch die Pflaster von Rossmann und Aldi, optische Aufheller. 

Besonders kritisch findet Ökotest das TCM-Produkt Herbachaud: Halogenorganische Verbindungen geben Abzug und die Verbraucherschützer bemängeln die Indikation „Arthritisschmerzen“ – hier ist Wärme kontraindiziert.

Wie kleben die Wärmepflaster?

Beim „Durchhaltevermögen" enttäuschen nur zwei Pflaster die Verbraucherschützer: Kade Wärmepflaster löst sich nach 5,5 Stunden, Reginaplast Universal Wärmepflaster fällt bereits nach 3,5 Stunden von der Haut. 

Auch mit der Temperatur ist Ökotest zufrieden: Alle Wärmeauflagen erfüllen ihr Versprechen und wärmen über einen Zeitraum von acht Stunden relativ konstant mit 40 Grad Celsius.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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