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LAV Baden-Württemberg im Interview
Retax-Falle Entlassmanagement
Retaxationen als willkommene finanzielle Aufbesserung von Krankenkassen
Wo nach Ansicht Hofferberths eindeutig nicht gespart wurde: an bürokratischen Hürden. Fehlten wichtige Regelungen für eine zweifelsfreie Abrechnung mit den Krankenkassen, haben Apotheker in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass „sie aus teilweise fadenscheinigen formalen Gründen womöglich keine oder nur eine verkürzte Vergütung für die Versorgung erhalten“. Retaxationen als probates Mittel, dass Krankenkassen ihre Finanzsituation aufbessern? Unmissverständlich macht Hofferberth klar: „Das werden wir uns nicht gefallen lassen!"
Es kann nicht sein, dass alle Beteiligten sich im Sinne der lückenlosen, reibungslosen und schnellen Versorgung von Patienten, die aus dem Krankenhaus entlassen werden bemühen und einige Monate später sind die Apotheker die `Gekniffenen´, wenn sie aus teilweise fadenscheinigen formalen Gründen womöglich keine oder nur eine gekürzte Vergütung für die Versorgung erhalten.
Wo haben die Verhandlungen des GKV-Spitzenverbands, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zuviel Raum für Bürokratie geebnet?
„Der Vertrag enthält schon einige Anforderungen, die zum Anlass genommen werden könnten, die Verordnung als `nicht ordnungsgemäße Verordnung` zu deklarieren“, erklärt Hofferberth. Natürlich wolle sie nun keine Checkliste mit Stichpunkten erstellen, „an denen sich die Prüfzentren und Dienstleister der Krankenkassen abarbeiten könnten“. Nur: „Was, wenn eben nicht alles `passt`?" Den Patienten dann zurück in die Klinik schicken? Was passiere, wenn der Apotheker dennoch den Patienten versorge?
Ina Hofferberth spricht von „praxisfernen Erwartungen". Es müsse auch dem Umstand Rechnung getragen werden, dass die verordnenden Klinikärzte sich auf neuem Terrain bewegten und im Klinikalltag wenig Zeit hätten, sich mit all den formalen Voraussetzungen des korrekten Verschreibens auseinanderzusetzen. Hofferberth hofft auf das „Augenmaß der Krankenkassen“ und „dass alle (!) Krankenkassen ihre bei ihnen versicherten Patienten im Fokus behalten, die sich in diesen Momenten in absoluten Ausnahmesituationen befinden“.
Das ganze Interview mit Ina Hofferberth „Praxisferne Erwartungen" lesen Sie in der aktuellen DAZ 2017, Nr. 39, S. 26.
4 Kommentare
Fehlerhafte Rezepte
von Dr. Arnulf Diesel am 02.10.2017 um 16:46 Uhr
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Gerechte Strafe? Oder ausnahmsweise mal: NICHT selbst schuld?
von Wolfgang Müller am 29.09.2017 um 17:10 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Gerechte Strafe? Oder ausnahmsweise mal
von Andreas Grünebaum am 01.10.2017 um 13:48 Uhr
Hoffnung
von Karl Friedrich Müller am 29.09.2017 um 14:46 Uhr
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